Der HERR sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.
1. Mose 15,1
Und so wartete Abraham in Geduld und erlangte die Verheißung.
Hebräer 6,15
Der Verfasser des Hebräerbriefes ist nicht bekannt. Es scheint erwiesen, dass er nicht von Paulus stammt. Der Brief ist theologisch auf höchstem Niveau, an vielen Stellen nicht eindeutig interpretierbar und für Anfänger in der Bibellektüre eher ungeeignet. Dass aus ihm ein Vers als ergänzender Lehrtext für die heutige Losung ausgewählt wurde, erscheint auf den ersten Blick gewagt. Zweifellos ist gerade das Kapitel 6 des Hebräerbriefes sehr anspruchsvoll und nicht immer leicht zu verstehen. Hier wurde der Hinweis auf Abraham herausgegriffen. Dieser gilt uns als leuchtendes Beispiel eines gehorsamen und geduldigen Gottesknechtes. Er ist zu einer zentralen Gestalt des Christentums geworden. Mit ihm schloss der Herr einen Bund, der auf göttlicher Verheißung und menschlichem Gehorsam beruhte.
Abrahams Vertrauen auch in schwierigen Zeiten ist ein Beispiel für echten Glauben. Wer das Kapitel 6 im Hebräerbrief liest, sollte beachten, dass es dem Verfasser offenbar wichtig erschien, in Abraham den Gegensatz zu einer im Ritus verhafteten formalen Religiosität („der Lehre von Waschungen und der Handauflegung“ Hebräer 6,2) zu beschreiben. Und vergessen wir nicht: Aus seinem Geschlecht sollte der Sohn Gottes hervorgehen.
„Denn als er diesen Bund schloss, sagte er zu Abraham: ‚Durch deine Nachkommen werde ich alle Völker der Erde segnen.‘ Ihr seid daher die Ersten, zu denen Gott seinen Diener Jesus gesandt hat, als er ihn in die Welt kommen ließ. Jesus möchte euch segnen, und jeder von euch, der sich von seinen verkehrten Wegen abwendet, wird seinen Segen erfahren.“
Apostelgeschichte 3,25-29