Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
Römer 8,16
Was passiert bei einer Bekehrung? Wer man nach einer evangelistischen Predigt aufgefordert wird, nach vorne zu kommen, und nach einem kurzen Glaubensbekenntnis seine Bekehrung bestätigt bekommt, könnte sich schon fragen, ob das schon genug ist. Solche Großevangelisationen gibt es immer noch. Aber findet da immer eine echte Bekehrung statt? Auf der anderen Seite gibt es Leute, die den noch nicht Bekehrten dazu auffordern, erst einmal in einem längeren Prozess der eigenen Sündenerkenntnis sein gottloses Leben zu beklagen, um nach vielen Läuterungsversuchen gereinigt vor Gott zu treten und ihn um Gnade zu bitten. Das sind zwei extreme Formen von Bekehrungen, die sich vor allem durch die unterschiedliche Intensität des persönlichen Engagements unterscheiden. Was beiden fehlt, ist die Erkenntnis, dass die Initiative immer zuerst von Gott ausgeht. Wir können uns allerdings entscheiden, ob wir das unverdiente Gnadengeschenk annehmen oder nicht. Tun wir es, dann sind wir Kinder Gottes. Dann ist und bleibt der Geist Gottes in uns. Unser Bekenntnis wird durch ihn bezeugt. Mehr Heilsgewissheit kann es nicht geben.
Die Bekehrung des Zolleintreibers Zachäus verlief ohne großen gefühlsmäßigen Einsatz: Keine Tränen über sein sündiges Leben, keine Buße vor den Augen aller, keine Bekundung seiner Reue. Er war nur gekommen und wollte Jesus sehen. Als dieser ihn dazu aufforderte, kam er vom Baum herab und nahm ihn in seinem Haus auf. Jesus sagte:
„Heute hat dieses Haus Rettung erfahren.“ Und dann fügte er hinzu: „Er ist doch auch ein Sohn Abrahams. Der Menschensohn ist ja gekommen, um Verlorene zu suchen und zu retten.“
Lukas 19,9-10