Andacht Heute

Hilfe für Verwirrte

Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.
Römer 8,26

Schon Luther hat hier sehr einfühlsam übersetzt, die hier zitierte Übersetzung von Schlachter hat sich dem angeschlossen. Da nicht eindeutig geklärt werden kann, ob mit dem griechischen tis ein „was“ oder ein „wie“ gemeint ist, ist „was wir beten sollen, wie sich’s gebührt“ am angemessensten, weil es beides beinhaltet. Paulus zeigt den Menschen in seiner ganzen Schwachheit und Unvollkommenheit. Im Gebet wollen wir uns Gott mitteilen, aber wir haben unsere Gedanken nicht unter Kontrolle und können sie in der Folge nicht verständlich ausdrücken. Die Anhänger der Zungenrede haben aus dieser Not eine Tugend gemacht. Je unverständlicher wir uns im Gespräch mit Gott ausdrücken, desto näher sind wir ihm, meinen sie. Diese Gabe hat aber schon in der Frühzeit der Christenheit aufgehört. Das Stammeln heutiger Christen ist ein Zeichen der Schwäche und keine besondere Fähigkeit. Wir brauchen den Heiligen Geist. Er hilft uns, die Gebete in eine verständliche Form zu bringen und auch das, was wir sagen wollen, selbst besser zu verstehen.

Alle, die verwirrt waren, kommen wieder zur Einsicht, und Widerspenstige lassen sich belehren.
Jesaja 29,24

Nur Gott ist gut

Wir wollen den Glauben an Gott stärken, der Himmel und Erde gemacht hat und der durch seinen Sohn Jesus zu uns gekommen ist, um uns am Holz (Kreuz, Pfahl) zu erlösen.

Warum ist das so wichtig?

Das Evangelium geht zurück auf das Alte Testament (4. Mose 21, 4-9), wo von Mose und dem Volk Gottes in der Wüste erzählt wird. Dort wurde eine tote Schlange an einen Pfahl gesteckt, um den Tod abzuwehren, und diese Schlange hatte die Macht, vor dem Tod zu retten. Wer von der Schlange gebissen wurde, brauchte sie nur anzusehen, um nicht am Biss (der Sünde) zu sterben.

So hat auch Jesus am Kreuz den Tod besiegt und für uns das ewige Leben erwirkt. Die Auferstehung Jesu ist es, die uns zeigt, dass alles wahr ist, was im Wort Gottes prophezeit ist.

Wir brauchen Vorbilder im Glauben, und das sind oft die alten Menschen, die nicht mehr weit vom Übergang in die unsichtbare Welt entfernt sind. Von einer Glaubensschwester, die auch ein Vorbild war, hier ein Lied. Aufgenommen bei einem Besuch im Altenheim. Sie begleitete sich noch mit über 80 Jahren auf der Gitarre.

Jesus mein Weg ist so dunkel und steil
sei du bei mir, sei du bei mir
Lass mir dein Angesicht leuchten zum Heil
sei du bei mir

Ja du bist bei mir mein Jesus bei mir
führts mich ins Dunkel des Tales allhier
wer könnte lenken und sagen es mir
du bist bei mir

Jesus die Stürme erschrecken mich sehr
sei du bei mir sei du bei mir
Lauernde Feinde sind rings um mich her
sei du bei mir

Ja du bist bei mir mein Jesus bei mir
dein Stab und Stecken sind Schild und Panier
Sicher geborgen ich bleibe bei dir
du bist bei mir

Jesus mein Heiland es wäret so lang
sei du bei mir sei du bei mir
Jetzt in der Seele mir bitter und bang
sei du bei mir

Ja du bist bei mir, mein Jesus bei mir
auch in der Anfechtung sagt uns der Herr
Geht es durch Flammen und Fluten zu dir
du bist bei mir

Jesus wenns einst wird am Denken mir fein
sei du bei mir
führe durchs Todestal mich zu dir ein
sei du bei mir

Ja du bist bei mir mein Jesus bei mir
ewiglich wohn ich dann droben bei dir
Nimm denn oh Heiland mein Lob doch schon hier
Dank dank sei dir

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Sie hat mir beim Umzug ins Altenheim, Manuskripte einer ihr zum Vorbild gewordenen Glaubensschwester überreicht. Ein Buch ist daraus entstanden „Christliches Gut, im Wandel der Zeit“

Lehrer und Schüler

Wer in der Lehre des Evangeliums unterrichtet wird, soll mit allem, was er besitzt, zum Lebensunterhalt seines Lehrers beitragen.
Galater 6,6

Dies ist nicht die einzige Stelle in den Evangelien, in der auf die Notwendigkeit der materiellen Versorgung der Lehrer hingewiesen wird. Wenn diese zu sehr darauf verweisen, könnte es zu Peinlichkeiten kommen. Kritiker in Glaubensgemeinschaften könnten solche Stellen aufgreifen und den Vorwurf der Ungerechtigkeit erheben, wenn die hart arbeitenden Gemeindemitglieder die Schöngeister in ihren Studierstuben zu versorgen hätten. Es könnte auch eine Art geistige Zweiklassengesellschaft entstehen zwischen den Hochgebildeten und denjenigen, die so stark in ihre körperliche Arbeit eingebunden sind, dass sie gar keine Zeit haben, die Bibel gründlicher zu studieren.

Damit zwischen Lehrern und Schülern keine Gegensätze im Glauben entstehen, ist es notwendig, Verständnis füreinander zu entwickeln. Nicht jeder ist zum Lehren geeignet. Ich erinnere mich an eine Grundschullehrerin, die für ihre scharfe Zunge bekannt war. Einige Bauarbeiter riefen ihr zu, wie schön es doch sein müsse, an einem Werktag den freien Nachmittag genießen zu können. „Wenn ihr das so seht und mich beneidet, warum habt ihr dann nicht selbst studiert?“ Hier fehlte es wohl auf beiden Seiten am nötigen Verständnis füreinander. Das ist aber notwendig, damit eine echte Gemeinschaft zwischen Lehrer und Schüler, zwischen Pfarrer und Gemeinde entstehen kann, so wie sie Gott gewollt hat. Wir sollen uns nicht beneiden oder kritisieren, sondern mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Kräften gegenseitig auferbauen. So hat Paulus es in seinem Brief an die Galater gemeint, wenn er sagt:

Solange wir also noch Gelegenheit dazu haben, wollen wir allen Menschen Gutes tun, ganz besonders denen, die wie wir durch den Glauben zur Familie Gottes gehören. 
Galater 6,10