Andacht Heute

Gedanken zur Freiheit

Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen! Doch gebraucht eure Freiheit nicht als Vorwand, um die Wünsche eurer selbstsüchtigen Natur zu befriedigen, sondern dient einander in Liebe.
Galater 5,13

Freiheit wird auch als vielschichtiger Begriff bezeichnet, der darauf beruht, die eigenen Überzeugungen, Wünsche und Interessen leben zu können, ohne dabei die Freiheit anderer zu verletzen. Hier interessiert uns vor allem die persönliche Freiheit, das eigene Leben gestalten zu können, z.B. bei der Wahl des Wohnortes, des Berufes oder des Lebenspartners. Dabei stoßen wir aber auch an Grenzen, die wir uns oft selbst setzen oder die von außen kommen.

Das christliche Verständnis von Freiheit ist auch ein anderes als das, was gemeinhin darunter verstanden wird, denn es ist die Freiheit von der Sünde. Darunter ist ein neues Leben gemeint, das statt ständig an Begierden und Gelüsten gekettet zu sein, ganz von der Gnade und Führung Gottes geprägt ist. Wie Paulus schreibt, soll dieses Geschenk der Freiheit nicht egoistisch missbraucht, sondern freiwillig in den Dienst der Liebe gestellt werden. Zugegeben, das klingt alles etwas gestelzt, was ich hier zum Begriff der Freiheit formuliere. Man müsste ihn verständlicher machen, indem man ihn mit Beispielen aus dem Leben füllt, aber das ist mir hier aus Platzgründen nicht möglich. Ich möchte aber dazu anregen, dass jeder Leser versucht, eigene Überlegungen anzustellen. Konkret könnte das heißen: Hast Du ein Beispiel oder eine persönliche Geschichte, die für Dich Freiheit, wie sie ein Christ verstehen sollte, ausdrückt?

Eine Freudenbotschaft in höchster Not

Dann werde ich mich über Jerusalem freuen, denn diese Stadt wird mir bei allen Völkern der Welt Ruhm und Ehre einbringen. Sie werden von Ehrfurcht überwältigt sein, wenn sie hören, wie viel Gutes und welchen Frieden ich dieser Stadt schenke.
Jeremia 33,9

Gott lässt den Israeliten in einer Zeit, in der ihre Feinde zu triumphieren scheinen, eine Botschaft zukommen, die ihnen neue Hoffnung gibt. Wir wissen, dass das Volk der Juden im Laufe der Geschichte mehrmals am Rande des Untergangs stand. Ihr Land wurde besetzt, sie wurden über die ganze Welt zerstreut, und doch ging es mit ihnen immer weiter, weil Gott sie nie aufgegeben hat, weil sie sein Volk sind. An ihm sehen wir sehr deutlich, dass Gott zu seinen Verheißungen steht. Das gilt auch für uns alle. Jeder von uns, der sich zu Jesus bekennt, darf sicher sein, dass auch er in aller Not nicht allein gelassen wird. Wenn wir ihm nachfolgen, dürfen wir auch einmal bei ihm wohnen.

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, dann hätte ich es euch gesagt. Ich gehe jetzt voraus, um dort einen Platz für euch vorzubereiten.
Johannes 14,2

Unser Vertrauen in Gott

Und auch in der Wüste habt ihr erfahren, wie der HERR, euer Gott, euch den ganzen Weg bis hierher getragen hat wie ein Vater sein Kind. Trotzdem habt ihr dem HERRN, eurem Gott, nicht vertraut.
5. Mose 1,31-32

    Wie steht es um unser Gottvertrauen? Es mag vorhanden sein, zumindest reden wir davon. Aber es muss sich in der Praxis bewähren. Denken wir an das Volk Israel in der Wüste. Geführt von Mose gab es in diesen 40 Jahren auch Unzufriedenheit, und es blieb nicht dabei. Es gab Zeiten, in denen sich die Israeliten aus Mangel an Vertrauen sogar von Gott abwandten. Mose forderte sein Volk auf, sich daran zu erinnern, wie sehr es bisher von Gott getragen worden war. Wer von uns zu zweifeln beginnt, weil seine Gebete schon so lange nicht mehr erhört werden, sollte sich daran erinnern, dass er auch in solchen Zeiten von einem liebenden Gott getragen wird. Manchmal wird unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt. Aber wir müssen uns fragen, wie viel mehr Geduld unser himmlischer Vater mit uns haben muss.

    Es ist also keineswegs so, dass der Herr die Erfüllung seiner Zusage hinauszögert, wie einige denken. Was sie für ein Hinauszögern halten, ist in Wirklichkeit ein Ausdruck seiner Geduld mit euch. Denn er möchte nicht, dass irgendjemand verloren geht; er möchte vielmehr, dass alle zu ihm umkehren.
    2. Petrus 3,9