Über das Richten

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Matthäus 7,1

Diesen Vers aus der Bergpredigt kennen alle, auch jene, die sonst wenig Ahnung von der Bibel haben. Er wird leider häufig missverstanden. Jesus meint damit nicht, dass wir alles gelten lassen sollen, was an schlimmen Taten und falschen Lehren in der Welt ist. Aber bevor wir uns zum Richter über andere aufschwingen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir alle nicht ohne Sünde und Verfehlungen sind. Als Christen stehen wir nicht so über den Dingen, wie es uns scheint, im Sinne von: „Wir sind ganz anders als die Ungläubigen“. Jesus warnt uns davor, dieser Neigung zur Heuchelei nachzugeben. Schließlich müssen wir uns alle einmal vor dem höchsten Gericht verantworten. Die Schuld des anderen ist immer leichter zu erkennen als die eigene. Die tägliche Gewissenserforschung scheint heute eine altmodische, fromme Übung zu sein. Schaden kann es sicher nicht. Gerade auch, wenn sie mit einem Gebet verbunden ist, dass Gott uns die Sünde in unserem Leben erkennen lässt.

Hören wir darum auf, einander zu verurteilen! Statt den Bruder oder die Schwester zu richten, prüft euer eigenes Verhalten, und achtet darauf, alles zu vermeiden, was ihnen ein Hindernis in den Weg legen und sie zu Fall bringen könnte.
Römer 14,13

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