Andacht Heute

Eine sichere Überzeugung

Wenn die Hoffnung, die Christus uns gegeben hat, nicht über das Leben in der jetzigen Welt hinausreicht, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen. 
1. Korinther 15,19

    Der Glaube an die Auferstehung ist für den Christen von entscheidender Bedeutung. Dem Ungläubigen bietet sich nur dieses Leben. Er setzt seine Hoffnung auf irdische Freuden, auf Vergnügen und Wohlergehen, ohne an das ewige Leben nach dem Tode zu denken. Ich vermute, dass auch bei der Mehrzahl derer, die sich als Atheisten bezeichnen, noch so etwas wie eine Ahnung oder ein vager Wunsch da ist von dem, was noch kommen wird. Wenn auch Christen nichts mit einer Auferstehung anfangen können, die uns versprochen ist, dann ist das mehr als bedauerlich. Paulus hätte es in seinem Leben sehr viel leichter haben können, ihm wäre viel Leid erspart geblieben, wenn er seinen Missionsauftrag nicht wahrgenommen hätte. Aber er hätte sich wie ein bemitleidenswerter Narr gefühlt, wenn es für ihn nicht die Hoffnung auf die Auferstehung und den himmlischen Lohn jenseits dieses Lebens gegeben hätte. Auch wenn unser Leben in den meisten Fällen weitaus komfortabler verlaufen wird als das des Paulus, wäre es doch erbärmlich, auf die Frage nach dem Jenseits nur mit einem Achselzucken zu reagieren, nach dem Motto: „Vielleicht wird es so kommen, aber es könnte auch nicht so sein“. Allein das Beispiel unseres Erlösers Jesus Christus zeigt uns, wie sicher wir sein müssen, dass es eine Auferstehung nach dem Tod geben wird.

    Lest sorgfältig die Briefe

    Daher, liebe Geschwister, bleibt standhaft und haltet an den Lehren fest, die wir an euch weitergegeben und in denen wir euch unterrichtet haben, sei es mündlich oder brieflich.
    2. Thessalonicher 2,15

      Paulus meint hier gerade nicht die religiösen Traditionen, die von den Schriftgelehrten weitergegeben werden, sondern einzig die Überlieferungen der Apostel. Wenn wir heute die Bibel aufmerksam lesen, dann ist es wichtig, dass wir uns nur an diese Lehre halten. Alle Glaubensregeln, die in christlichen Gemeinschaften hervorgehoben werden, sollten mit den apostolischen Schriften verglichen werden. Deshalb sind die Briefe des Neuen Testaments auch so wichtig, weil sie sich neben der Vermittlung der Grundlagen der Lehre auch damit auseinandersetzen, was alles an Irrwegen in den Gemeinden auftauchen kann. In ihnen wird keineswegs, wie manche befürchten, auf Gesetzlichkeit gepocht. Paulus betonte, dass Christen durch den Glauben an Jesus Christus von der Sklaverei des Gesetzes befreit sind. Seine Briefe sind eher eine Warnung vor Gesetzlichkeit als ein Weg dorthin.

      Die Liebe tut dem Mitmenschen nichts Böses an. Darum ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
      Römer 13,10

      Wo bleibt die Freude?

      Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?
      Galater 4,9

      Mit diesen Grundsätzen wird die Vorstellung der Gesetzlichkeit verbunden, dass sich also der Mensch durch gute Werke oder der Befolgung des Gesetzes Erlösung verdienen kann. Für Paulus ist dies ein rückständiges, schwaches und armseliges Verhalten. Luther betonte die Rechtfertigung allein durch den Glauben (sola fide). Sie besagt im Wesentlichen, dass der Mensch durch den Glauben an Jesus Christus von seinen Sünden gerechtfertigt ist und nicht durch eigene Werke oder Verdienste. Manche Glaubensgemeinschaften betrachten das christliche Leben als eine Liste von Geboten und Verboten, die strikt einzuhalten sind. Wenn dabei nicht die zugrunde liegende Gnade und Liebe Gottes gesehen wird, wird dies besonders von jüngeren Christen als belastend und freudlos emfunden und kann dazu führen, dass sie sich von diesen Gemeinden und sogar vom Glauben selbst abwenden. Paulus fragt die Galater:

      Was ist nur aus eurer Freude geworden?
      Galater 4,15

      Paulus meint damit nicht ein flüchtiges Gefühl, sondern eine tiefe und beständige Freude, die aus der Beziehung zu Gott und dem Wirken des Heiligen Geistes stammt. Ein solcher Christ befolgt die Gebote der Bibel ohne Anstrengung. Er tut dies aus innerer Zufriedenheit und Dankbarkeit heraus, die aus seinem Glauben und Vertrauen in Gott erwächst.