Deshalb können wir auch voller Zuversicht sein, dass Gott uns hört, wenn wir ihn um etwas bitten, das seinem Willen entspricht.
1. Johannes 5,14
Es scheint, als müssten wir in unseren Bitten eine Art Vorauswahl treffen. Es sollte im Willen Gottes sein, wonach wir uns sehnen. Dazu fällt mir eine Geschichte ein, die ich mir gemerkt habe, weil sie aufschlussreich ist, obwohl sie auf den ersten Blick nichts mit unserem christlichen Glauben zu tun hat. Da geht ein Sterbenskranker zu einem indianischen Medizinmann und fragt ihn, ob er ihm helfen könne. Der schaut ihn an und stellt ihm eine Gegenfrage: „Wozu willst du geheilt werden? Du kannst nur gesund werden, wenn du genau weißt, was du als Gesunder tun willst.“ Das ist keine Schamanenweisheit, die hier zum Ausdruck kommt. Auch als Christen sollten wir uns beim Beten überlegen, wofür wir göttlichen Beistand erbitten. Um ein Beispiel für ein rein egoistisches Anliegen zu nennen: Glauben wir wirklich, dass der Herr uns aus einer finanziellen Notlage heraushilft, nur damit wir danach genauso konsumorientiert weiterleben können wie bisher? Etwas anderes ist es, wenn wir dafür beten, dass wir uns von ganzem Herzen nach Gesundheit sehnen, um Gott dienen zu können. Wir sollten also viel mehr darüber nachdenken, was wir mit der Befreiung aus finanzieller Not oder der wiedergewonnenen Gesundheit anfangen würden. Es geht nicht nur darum, unsere Gebete zu verbessern, um ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Wenn wir darüber nachdenken, was Gott zu unseren Bitten sagt, werden wir eine dringend notwendige Neuorientierung für uns selbst erfahren.
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“
Matthäus 7,21