Andacht Heute

Weniger ist mehr

Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass.
Sprüche 15,17

Ich bin noch mit einfacher Kost groß geworden. Die Großmutter hat gekocht. Dann gab es auf einmal Orangen und Bananen, der Metzger fuhr einmal die Woche mit einem Kofferraum voll Wurstsorten durch das Dorf, die uns besser schmeckten als Blut-und Leberwurst. So war es dann mit allem. Das Selbstgenähte und Gestrickte war out. Das Wirtschaftswachstum begann und man kann sagen, dass nach 50 Jahren die Meere voller Abfälle sind, die Menschen in chaotischen Verhältnissen leben und das Geld überall den Ton angibt. Wer viel hat der hat die Macht und die Liebe untereinander ist erkaltet.

Dann ist da eine Witwe, die alles an ihrem HERRN findet, Trost, Liebe und tägliches mit IHM sein. Das tägliche Süppchen und ein wenig Brot reicht ihr schon, denn der HERR hat ihre Gebete stets erhört.

Jesus sah eine arme Witwe, die steckte zwei kleine Kupfermünzen in den Opferkasten. Da sagte er: „Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Die haben alle nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben. Sie aber hat alles hergegeben, was sie selbst dringend zum Leben gebraucht hätte.“
Lukas 21,2-4

Appelle an unsere Spendenbereitschaft

Er bemerkte auch eine ärmlich gekleidete Witwe, die zwei kleine Kupfermünzen hineinwarf. Da sagte er: »Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Sie alle haben ihre Gaben aus ihrem Überfluss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat alles gegeben, was sie besaß – alles, was sie zum Leben nötig hatte.«
Lukas 21,2

Was Lukas hier von der armen Witwe erzählt, ist schon oft als Vorbild für alle Spender herangezogen worden. Die Reichen sollten sich schämen, wenn sie nur einen kleinen Teil ihres Vermögens abgeben wollen. Aber schämen sollten sich auch alle Nutznießer der Spendenbereitschaft, also auch Kirchen, die Geld für ihre Großprojekte und für die Entlohnung der Schar ihrer Angestellten brauchen. Was sind solche Appelle an die Opferbereitschaft der Mitglieder wert, wenn sich dahinter massive materielle Interessen verbergen? Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das gestrige Bibelwort aus den Sprüchen: „…der HERR jedoch prüft die wahren Absichten und Beweggründe“. Was jeder gibt, muss ihm selbst überlassen bleiben. Es steht niemandem zu, andere dahingehend zu beeinflussen, noch mehr zu geben. Nur die Bitte um eine Gabe ist erlaubt.

Ein jeder, wie er’s sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
2. Korinther 9,7

    Der Hang zum Selbstbetrug

    Alles, was einer tut, erscheint ihm selber unschuldig und rein, der HERR jedoch prüft die wahren Absichten und Beweggründe.
    Sprüche 16,2

    Bei diesem Satz denke ich sofort an die Reden von Politikern. Häufig sagen sie Dinge mit vehementer Überzeugungskraft, um uns zu suggerieren, dass sie nur das Beste für uns Wähler wollen. Dabei denken sie oft nur an sich selbst, an ihren Machterhalt und an ihre eigene Zukunft. Wie uns das Sprichwort lehrt, betrachten sie sich dabei selbst sogar als Menschenfreunde und geben sich gegenseitig die Ehre. Natürlich ist diese Art von Selbstbetrug nicht nur unter Politikern verbreitet. Wie oft verhalten wir uns anderen gegenüber geradezu demonstrativ vorbildlich? Wenn wir uns rühmen, wie brav wir unseren Müll entsorgen, wenn wir, für jeden Nachbarn sichtbar, unseren Rasen pflegen und so vieles mehr tun, um uns im besten Licht darzustellen. Daran ist objektiv nichts auszusetzen, außer der Pflege unserer Eitelkeit. Schon anders verhält es sich, wenn ein Verkäufer einen Kunden übervorteilt, indem er ihm nicht alle Informationen gibt, dies aber vor sich selbst so darstellt, als stünde ihm dieser Vorteil zu, weil er sich eben mehr Wissen angeeignet hat als der andere. Auch ein Christ sollte nicht so tun, als sei er in allem vorbildlich. Niemand von uns ist ohne Sünde. Aber wir sollen uns nicht täuschen: Der Herr weiß, was in unserem Herzen vorgeht, wir können ihm nichts vormachen.

    Setze alles daran, dich Gott als bewährter Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, der sich für sein Tun nicht schämen muss und das Wort der Wahrheit klar und unverkürzt vertritt.
    2. Timotheus 2,15