Andacht Heute

Gegen den Strom der Zeit

„Jesus Christus ist ‚der Stein, den ihr, die Bauleute, voller Verachtung beiseite geschoben habt und der zum Eckstein geworden ist‘. Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können.“
Apostelgeschichte 4,11-12

Wie oft hören wir, dass es viele Wege zur Seligkeit gibt. „Hinter jeder Religion steht derselbe Gott“. Der Absolutheitsanspruch des Christentums, dass es nur den einen wahren Gott gibt, wird heute von vielen abgelehnt. Man hält sich für aufgeklärt und fühlt sich am Puls der Zeit. Christen erscheinen in diesem vorherrschenden Weltbild als die Ewiggestrigen. Wenn man in einer Diskussion den Satz „Nur Jesus kann den Menschen das Heil bringen“ fallen lässt, kann man fast sicher sein, als Fundamentalist oder Rechter beschimpft zu werden. Um sich diesen Vorwürfen nicht aussetzen zu müssen, haben viele Kirchenvertreter das Evangelium in ihrer Verkündigung vorher weichgespült. Sätze wie der oben zitierte werden entweder nicht zum Thema von Predigten gemacht oder entschärft und damit verfälscht. Sie sind aber nach wie vor die tragende Säulen unseres Gottesverständnisses. Schon im ersten Gebot heißt es: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Da kann man nicht auf die Idee kommen, dass es in anderen Religionen weitere Erscheinungsformen Gottes gäbe, und dies so seine Richtigkeit hätte. Gott hat sich in Jesus Christus offenbart, das ist einmalig und zentral für unseren Glauben. Der Weg zum Heil führt nur über Jesus, den Messias. Auch das ist für uns Christen exklusiv. Wenn wir daran nicht festhalten, sind wir ins Lager der Gottesgegner gewechselt.

Der Einsatz lohnt sich

Setzt euch unaufhörlich und mit ganzer Kraft für die Sache des Herrn ein! Ihr wisst ja, dass das, was ihr für den Herrn tut, nicht vergeblich ist.
1. Korinther 15,58

Paulus hat in seinem langen Brief alles getan, um die Korinther zu ermutigen, im Glaubenskampf nicht aufzugeben. Achtzehn Monate blieb er in dieser Gemeinde, die in erstaunlicher Weise aufblühte. Auf seiner Weiterreise war Paulus jedoch sehr beunruhigt über die großen Probleme, die in seiner Abwesenheit in Korinth entstanden waren: Spaltungen, das Aufkommen von Irrlehren, ungeordnetes Verhalten im Gottesdienst. Es war für die Gemeindeglieder nicht leicht, ein moralisch gefestigtes Leben zu führen, denn die Stadt war ein Handelsknotenpunkt und damit auch ein Treffpunkt verschiedenster Kulturen und ein Schauplatz unterschiedlichster Vergnügungen. Gerade in einem solchen Umfeld ist es notwendig, die klaren Strukturen einer christlichen Gemeinde zu bewahren und gegen Angriffe von außen zu verteidigen.

Leben wir heute nicht in einer Welt, in der die Verhältnisse im damaligen Korinth sogar weit übertroffen werden? Paulus wäre über vieles entsetzt, was sich bei uns abspielt. Deshalb sollten seine Briefe und die darin enthaltenen Mahnungen aufmerksam gelesen werden. Der Einsatz „für die Sache des Herrn“ lohnt sich auch heute. Er ist nie vergeblich.

Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient Christus, dem Herrn!
Kolosser 3,23-24

Ein großer Trost

Zu der Zeit rief Jesus aus: „Ich preise dich, Vater, du Herr über Himmel und Erde, dass du das alles den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ 
Matthäus 11,25

Das Wort Jesu ist eine Warnung an alle, die ihre Intelligenz sehr hoch einschätzen, weil sie vielleicht von anderen dafür bewundert werden. Das führt immer zu einer Selbstüberschätzung, die dem einfachen Glauben nicht gut tut. Im schlimmsten Fall kommt es zur völligen Ablehnung Gottes. Es gibt aber auch solche, die sich Christen nennen, die sich für hochgebildet halten und gerade ihre eigenen Erkenntnisse für überaus wichtig halten. Sie sind überheblich und vergessen, von wem sie ihre Intelligenz erhalten haben. Bei Paulus finden wir eine Mahnung an alle, die ihre Gaben zu wenig demütig gebrauchen:

„Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Haltet euch nicht selbst für klug.“
Römer 12,16

Andererseits ist das Wort auch eine große Ermutigung für alle, die mit diesen Menschen nicht mithalten können, weil sie im Geiste einfacher sind. Sie können das, was sie glauben, nicht so gut in Worte fassen. In Diskussionen über das Christsein geben sie nicht den Ton an, sondern halten sich lieber zurück. In Gebetskreisen fällt es ihnen schwerer als anderen, das auszudrücken, was sie im Innersten bewegt. Aber das alles macht sie in den Augen Gottes nicht zu Christen zweiter Klasse. Im Gegenteil: Jesus spricht davon, dass sich gerade ihnen Gott Vater offenbart hat, und er preist ihn dafür.