Andacht Heute

Recht und richtig regieren

Der HERR sprach zu Salomo: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.
1.Könige 3,5.9

Wenn man sich das Leben von Salomo ansieht, dann kann man einen Wandel feststellen. Was er zunächst erbat und auch mit Weisheit gesegnet war, verging nach und nach durch seine Vielweiberei.

Diese Vielweiberei führte letztlich zu Problemen, da viele seiner Frauen aus anderen Völkern stammten und fremde Götter verehrten. Dies führte Salomo dazu, sich von Gott abzuwenden und anderen Göttern zu dienen, was Gott missfiel und schließlich zur Teilung des Königreichs Israel nach Salomos Tod führte (1. Könige 11,4-11). (KI)

Er wurde geschwächt in seiner Macht und Weisheit. Hochmut oder Übermut kann uns alle zu Fall bringen, denn der Teufel weiß, wo er bei uns Menschen ansetzen muss. Unsere Begierden werden geweckt, damit ist es aus mit der Besonnenheit und Demut, Gott gegenüber.

Das war bei der Versuchung Jesu anders. ER widerstand den Verführungskünsten Satans, weil er eben nicht nach dem Fleisch handelte sondern nach dem Geist Gottes.

Der Teufel führte Jesus mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!
Matthäus 4,8-10

Gebet

Herr wir bitten Dich, dass du uns widerstehen lässt, wenn Satan uns ins Dunkel führt und verwirrt. Bitte segne uns mit Weisheit und Demut, damit wir in deiner Nähe bleiben dürfen. Vergib uns, wo wir gesündigt haben und hab Dank für Christus unseren Erlöser, der uns den Himmel erkauft hat, durch sein heiliges Blut. Segne unseren Tag und behüte uns von allem Bösen. Amen

Die wütende Forderung nach Lebensverlängerung

Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.
Matthäus 16,25

Der walisische Dichter Dylan Thomas starb 1953 im Alter von nur 39 Jahren. Sein wohl bekanntestes Gedicht ist „Do not go gentle into that good night“, zu deutsch „Gehe nicht in Frieden in die gute Nacht“ (Übersetzung von Ruth Klüger). Dylan Thomas sieht darin seinen Vater im Sterben liegen und fordert ihn auf, sich gegen den Tod zu wehren und ihn nicht friedlich hinzunehmen. Er will geradezu, dass er sich noch einmal gegen das Unvermeidliche aufbäumt, um die gewonnene Zeit auf Erden so gut wie möglich zu nutzen. Das wirft Fragen auf: Wer könnte von sich behaupten, dass er so Wichtiges zu tun hat, dass er unbedingt noch eine „Extrazeit“ für sein Leben braucht? Wie steht es mit Dylan Thomas selbst, ist er diesem hohen Anspruch, den er an seinen Vater stellte, selbst gerecht geworden?

Zumindest die zweite Frage lässt sich aus der Biographie des Dichters beantworten. Obwohl er ein durchaus erfolgreicher Dichter war, wusste er mit dem verdienten Geld nicht umzugehen. Er versorgte seine Frau und seine drei Kinder nicht einmal mit dem Nötigsten, weil er alles seiner Trunksucht opferte (Wikipedia). Die damit verbundenen Exzesse führten auch zu der Lungenentzündung, an der er so früh starb. Selten lagen literarisches Wort und Lebenswirklichkeit eines Dichters so weit auseinander wie bei Dylan Thomas. Statt verzweifelt nach mehr Lebenszeit zu rufen und noch nach irgendwelchen großen Dingen zu streben, gäbe es eine Erkenntnis, um zufrieden mit seinem Leben abschließen zu können:

Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben müsste, spricht Gott der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
Hesekiel 18,32

Ein trauriger Befund

Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Matthäus 9,36

Es wäre verlockend, aus diesem biblischen Text eine Parallele zur aktuellen politischen Situation in unserem Land zu ziehen. Aber die Ampel wird gerade von allen Seiten beschossen, das muss nicht auch noch an dieser Stelle geschehen. Außerdem hat Jesus mit den Hirten sicher nicht die damaligen politischen Führer gemeint, sondern die geistlichen Hirten, also die Priester, Schriftgelehrten und Pharisäer. Wenn sich die großen Kirchen heute mehr um die politische Gesinnung ihrer Schafe kümmern als um deren Ausrichtung auf das Reich Gottes, dann ist allerdings Mitleid angesagt. Die Bilder einer vernachlässigten Herde und einer möglichen Ernte, die niemand einbringt, tauchen auf. Das Volk ist durch die Versäumnisse seiner religiösen Führer in großer Not. Es bleibt nur das Gebet um Hilfe in dieser Situation. Weil es damals – und heute ist es nicht anders – an echten Arbeitern für den Herrn fehlte, sprach Jesus zu seinen Jüngern:

„Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!“
Matthäus 9,37-38