Andacht Heute

Endlich satt werden

Ich sage euch: Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gegeben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt.
Johannes 6,32

Jesus sprach zu vielen Menschen, die von ihm ein sichtbares Zeichen des Glaubens verlangten. Sie erwarteten von ihm, dass er ihnen zu essen gab, so wie es die Väter in der Wüste erlebt hatten, als das Manna vom Himmel fiel. Sie waren in ihrem irdischen Denken gefangen, so dass es ihnen schwer fiel, die geistliche Dimension der Speise zu erfassen, die Jesus ihnen versprach.

Gestern haben wir im neuen Hope-Center in Wasserburg eine sehr gute Predigt gehört. Darin ging es auch darum, Gott nicht allein als Erfüller unserer persönlichen Wünsche zu sehen. Entscheidend ist, dass in uns der Glaube an Jesus Christus stark wird. Das führt uns weg von unserem Denken, das nur irdisch und zeitlich begrenzt ist. Dann dreht sich eben nicht alles nur um unser Wohlergehen hier auf Erden. Die wahre Sättigung kommt allein von Gott.

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Johannes 6,35

Unser Umgang mit der Zeit

Macht den bestmöglichen Gebrauch von eurer Zeit, gerade weil wir in einer schlimmen Zeit leben. Lasst es daher nicht an der nötigen Einsicht fehlen, sondern lernt zu verstehen, was der Herr von euch möchte.
Epheser 5,15-17

Es ist schon ein sehr guter Rat von Paulus, das eigene Leben kritisch zu betrachten. Neben den notwendigen Dingen haben sich oft eine Reihe von Gewohnheiten in den Tagesablauf eingeschlichen, die man durchaus kritisch hinterfragen sollte. Ist es wirklich notwendig, jeden Morgen die neuesten Zeitungsartikel zu lesen oder abends die gewohnte Fernsehserie anzuschauen? Zeiträuber gibt es heute mehr als genug, wenn wir nur mal die intensive Nutzung des Smartphones und das Gefangensein in sozialen Medien wie Facebook betrachten. Das sind nur Beispiele von Gewohnheiten, jedem seien sie vergönnt, aber es schadet nicht, darüber nachzudenken, ob man viel Zeit nicht sinnvoller verbringen könnte. Wir sollen ja „klug handeln“, wie Paulus sagt, und er geht noch weiter: Wichtiger als ein vernünftiges Zeitmanagement ist für uns die Erkenntnis dessen, was der HERR von uns will. Um zu verstehen, was der Wille Gottes ist, gibt es nichts Besseres, als täglich in seinem Wort zu lesen.

Verhaltet euch weise und besonnen denen gegenüber, die keine Christen sind. Macht das Beste aus der Zeit, die euch geschenkt ist!
Kolosser 4,5

Verhalten oder Handeln

Und doch ist es Gott allein, der beides in euch bewirkt: Er schenkt euch den Willen und die Kraft, ihn auch so auszuführen, wie es ihm gefällt.
Philipper 2,13

Wenn man sich selbst betrachtet, dann ist es sinnvoll, zwischen „Verhalten“ und „Handeln“ zu unterscheiden. Verhalten ist oft unbewusst, wenn wir zum Beispiel über einen Zustand seufzen oder die Schulter zucken. Es kann reflexhaft sein, wenn wir bei einem lauten Geräusch zusammenzucken. Oder es ist rein emotional, wenn wir über den Witz eines anderen lachen müssen. In vielen Fällen bleiben wir passiv in unserem Verhalten gefangen und halten einen Zustand aus, weil wir uns nicht dazu entschließen können, ihn zu ändern.

Handeln ist dagegen zielgerichtet und setzt einen Entschluss voraus, wenn man sich zum Beispiel morgens entscheidet, an diesem Tag eine Hecke zu schneiden. Beim Handeln wird auch bewusst geplant und dann durchgeführt, so wie man sich zu einen Kurs bei der Volkshochschule anmeldet, um eine Sprache zu erlernen. Man erkennt leicht, dass der Unterschied zwischen Verhalten und Handeln darin besteht, dass bei letzterem ein zielgerichter Wille hinzukommt, der einem bewusst aktiv werden lässt.

Paulus zeigt uns im obigen Vers, dass die Quelle für unseren Willensentschluss Gott selbst ist, aber nur dann, wenn wir so handeln wollen, wie es in seinem Sinne ist. Er verleiht uns auch die Kraft für dieses Vorhaben. Wie wir in der gestrigen Andacht gesehen haben, ist dem Menschen der freie Wille geschenkt worden. Wir könnten auch anders handeln, als Gott das von uns möchte. Wenn wir uns aber für ihn entscheiden, dann schenkt ER uns den Willen zur Handlung und die nötige Kraft dazu. Denn Willen Gottes in sich geschehen zu lassen – wie erleichternd ist doch dieser Gedanke für unser Handeln!

Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.
Lukas 11,2