Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Matthäus 9,36
Es wäre verlockend, aus diesem biblischen Text eine Parallele zur aktuellen politischen Situation in unserem Land zu ziehen. Aber die Ampel wird gerade von allen Seiten beschossen, das muss nicht auch noch an dieser Stelle geschehen. Außerdem hat Jesus mit den Hirten sicher nicht die damaligen politischen Führer gemeint, sondern die geistlichen Hirten, also die Priester, Schriftgelehrten und Pharisäer. Wenn sich die großen Kirchen heute mehr um die politische Gesinnung ihrer Schafe kümmern als um deren Ausrichtung auf das Reich Gottes, dann ist allerdings Mitleid angesagt. Die Bilder einer vernachlässigten Herde und einer möglichen Ernte, die niemand einbringt, tauchen auf. Das Volk ist durch die Versäumnisse seiner religiösen Führer in großer Not. Es bleibt nur das Gebet um Hilfe in dieser Situation. Weil es damals – und heute ist es nicht anders – an echten Arbeitern für den Herrn fehlte, sprach Jesus zu seinen Jüngern:
„Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!“
Matthäus 9,37-38