Andacht Heute

Die Pflege unserer Beziehung zu Gott

Mögen die Worte, die ich spreche, und die Gedanken, die mein Herz ersinnt, dir gefallen, HERR, mein Fels und mein Erlöser!
Psalm 19,14

Heute morgen habe ich diesen Podcast vom Missionswerk Werner Heukelbach gehört:
Gestörte Gottesbeziehung – was nun? von Peter Bronclik

Diese Podcasts sind sehr wertvoll. Sie schenken uns in einer Viertelstunde so viele wichtige Gedanken für ein erfülltes Glaubensleben. Gerade über das heutige Thema sollten wir als Christen dringend nachdenken. Vieles wird zur Routine, wenn es nicht bewusst gepflegt wird. Der Autor bringt uns dies nahe durch den Vergleich mit einer langjährigen Ehe. Aber hört euch das bitte selbst einmal an. Übrigens lassen sich die früheren Podcasts auf dieser Seite alle nachhören und es gibt auch eine App für RadioHBR.

Beten und singen

Erleidet jemand von euch Schlimmes? Er soll beten. Ist jemand zuversichtlich? Er soll singen.
Jakobus 5,13

Das innige Gespräch mit unserem Herrn ist in allen Lebenslagen notwendig. Wenn es uns schlecht geht, dürfen wir um Hilfe bitten. Wenn es uns gut geht, sollten wir ein Loblied anstimmen. Aber was tun wir, wenn alles für uns so mittelprächtig läuft? Wenn wir auf die Frage eines Bekannten auf der Straße antworten: „Geht so“? Ist das nicht der Normalfall? Dann geht es uns weder schlecht noch besonders gut.

Ich glaube, das liegt an unserer Einschätzung der Lage. In solchen Fällen, in denen wir so in den Tag hineinleben, sollten wir innehalten und uns überlegen, dass auch dieser Normalzustand ein großes Privileg für uns ist. Sicher, die eine oder andere Sorge mag uns belasten, aber wir können uns doch glücklich schätzen, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, dass jeden Tag etwas auf den Tisch kommt und dass wir gesund sind. Es muss uns nicht immer zum Jubeln zumute sein, um dennoch Gedanken der Dankbarkeit in uns aufkommen zu lassen. Allzu oft übersehen wir die kleinen Dinge, über die wir uns freuen können. Ich will jetzt nicht das vielzitierte „Blümelein am Wegesrand“ bemühen, aber es geht in diese Richtung. Gestern habe ich in einem Buch zum Thema „Wie man eine Predigt hören soll“ gelesen, dass es für den Zuhörer darauf ankommt, die angebotenen „Leerstellen“ auszufüllen. Wenn ich also darauf aufmerksam gemacht werde, sollte ich mir überlegen, was gerade ich anführen könnte, um Gott zu loben. Diese Gründe mögen bei jedem anders sein, aber wir sollten darauf achten. Dann können wir unsere Leerstellen füllen und Dankbarkeit empfinden, um in ein Loblied einzustimmen wie diesem: „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“

Unser Umgang mit Schwächen

Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt.
2. Korinther 12,9

    Die Ratgeberliteratur ist voll von Vorschlägen, wie wir uns aus unserer Unentschlossenheit, Leistungsschwäche und Hilflosigkeit befreien können. Aber hilft uns das ständige Streben nach Selbstoptimierung wirklich? Die Worte des Paulus klingen gerade nicht so, als sollten wir uns bemühen, aus jeder Schwäche eine Tugend zu machen.

    Der Herr sagt Paulus, was jeder von uns akzeptieren sollte: Wir sind im Grunde alle schwach und unzulänglich. Das anzuerkennen ist schmerzhaft, aber dringend notwendig für die befreiende Erkenntnis, dass wir ganz auf die Gnade Gottes angewiesen sind. Wir brauchen uns unserer Schwäche nicht mehr zu schämen. Wir brauchen auch nicht neidisch zu sein auf die Stärken anderer, die wir nicht haben. Wir sind alle schwache Geschöpfe und sollten uns dessen bewusst sein. Gerne führen wir sinnlose Kämpfe gegen unsere Hilflosigkeit, unsere Minderwertigkeitsgefühle, unsere Opferhaltung. Erkennen wir endlich, dass uns das alles nur noch unglücklicher macht. Paulus wurde durch das Wort Gottes von seiner Verbitterung befreit und lernte sogar, sich seiner Schwachheit zu rühmen, weil dadurch die Kraft Christi in ihm herrlich zum Ausdruck kam. Damit ist nicht gemeint, dass wir nun überall versuchen sollten, mit unseren Schwächen zu glänzen, um vielleicht die Aufmerksamkeit und das Mitleid anderer zu erregen. Aber wir sollten das Schwache in uns nicht krampfhaft zu verbergen suchen, sondern zu ihm stehen und darauf aufmerksam machen, wie sehr wir alle auf die Gnade Gottes angewiesen sind.