Beten und singen

Erleidet jemand von euch Schlimmes? Er soll beten. Ist jemand zuversichtlich? Er soll singen.
Jakobus 5,13

Das innige Gespräch mit unserem Herrn ist in allen Lebenslagen notwendig. Wenn es uns schlecht geht, dürfen wir um Hilfe bitten. Wenn es uns gut geht, sollten wir ein Loblied anstimmen. Aber was tun wir, wenn alles für uns so mittelprächtig läuft? Wenn wir auf die Frage eines Bekannten auf der Straße antworten: „Geht so“? Ist das nicht der Normalfall? Dann geht es uns weder schlecht noch besonders gut.

Ich glaube, das liegt an unserer Einschätzung der Lage. In solchen Fällen, in denen wir so in den Tag hineinleben, sollten wir innehalten und uns überlegen, dass auch dieser Normalzustand ein großes Privileg für uns ist. Sicher, die eine oder andere Sorge mag uns belasten, aber wir können uns doch glücklich schätzen, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, dass jeden Tag etwas auf den Tisch kommt und dass wir gesund sind. Es muss uns nicht immer zum Jubeln zumute sein, um dennoch Gedanken der Dankbarkeit in uns aufkommen zu lassen. Allzu oft übersehen wir die kleinen Dinge, über die wir uns freuen können. Ich will jetzt nicht das vielzitierte „Blümelein am Wegesrand“ bemühen, aber es geht in diese Richtung. Gestern habe ich in einem Buch zum Thema „Wie man eine Predigt hören soll“ gelesen, dass es für den Zuhörer darauf ankommt, die angebotenen „Leerstellen“ auszufüllen. Wenn ich also darauf aufmerksam gemacht werde, sollte ich mir überlegen, was gerade ich anführen könnte, um Gott zu loben. Diese Gründe mögen bei jedem anders sein, aber wir sollten darauf achten. Dann können wir unsere Leerstellen füllen und Dankbarkeit empfinden, um in ein Loblied einzustimmen wie diesem: „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“

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