Einsamkeit als Symptom einer gottlosen Welt
HERR, wende dich mir zu und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und vom Leid gebeugt.
Psalm 25,16
Jeder vierte Erwachsene in unserem Land fühlt sich einsam. Der Psychiater Dr. Manfred Spitzer bezeichnete Einsamkeit als „Todesursache Nummer eins“. Wird dieses Gefühl als „Lebensstress“ erlebt, steigt die Gefahr für unsere Gesundheit. Chronischer Stress ist die Ursache vieler körperlicher und seelischer Erkrankungen. Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Krebs steigt. Das wissen wir längst und nehmen es achselzuckend hin. Einsamkeit sei eben ein zivilisationsbedingtes negatives Phänomen, mit dem man leben müsse, weil sich zum Beispiel die traditionelle Familie auflöse und es immer mehr Scheidungen gebe. Ich glaube aber, dass die Ursache dieses Problems tiefer liegt.
Ist es nicht die Abwendung von Gott, die uns in diese Situation gebracht hat? Vor einer Gesellschaft ohne Gott fürchtet sich sogar der linke Atheist Gregor Gysi. Von dem Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski stammt der Satz: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt“. Wenn die christlichen Werte nach und nach verloren gehen, wie wir es erleben, dann droht uns in der Gesellschaft das Chaos und das Abgleiten in den Nihilismus, also die Auffassung von der Nichtigkeit, der Sinnlosigkeit alles Bestehenden und die völlige Verneinung aller positiven Ziele, Ideale und Normen. Einsamkeit ist dann nur ein Symptom dieser gesellschaftlichen Abwärtsentwicklung. Um ihr zu entgehen, ist für jeden Einzelnen von uns die Hinwendung zu Gott lebensnotwendig.
Denn ein Schmerz, wie Gott ihn haben will, bringt eine Umkehr hervor, die zur Rettung führt und die man nie bereut. Der Schmerz hingegen, den die Welt empfindet, bewirkt den Tod.
2. Korinther 7,10