Andacht Heute

Nachjagen, verfolgen oder folgen

Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.
Psalm 23,6

Das hebräische Wort radaph kommt nur im Alten Testament vor, da allerdings gleich 145 mal. Es wird weitaus am häufigsten mit verfolgen, jagen, nachjagen übersetzt. In der Elberfelder Übersetzung klingt es mit „folgen“ im Sinne von „nachkommen, begleiten“ weniger aggressiv. Wie sollen uns auch Güte und Gnade auf den Fersen sein und unter Druck setzen?

Ich erinnere mich an die evangelische Jahreslosung aus dem Jahr 2019.
Suche Frieden und jage ihm nach!
Psalm 34,15
Da wurde in der Luther 2017 dieses radaph mit „jagen“ übersetzt. Meines Erachtens auch nicht ganz glücklich, weil es Irritationen hervorrufen kann. Klarer und verständlicher formuliert es die Neue Genfer Übersetzung mit:
Setze dich für den Frieden ein und verfolge dieses Ziel mit ganzer Kraft!

So kann es nützlich sein, mehrere Übersetzungen zu vergleichen, wie es bei bibelserver.com gut möglich ist. Wer sich dann noch die Mühe macht, kann sich kundig machen über die verschiedenen Bedeutungen eines Wortes in der Originalsprache, wie hier über radaph. Gerade, wenn einem Übersetzungsunterschiede stutzig machen, kann das sehr wertvoll sein. Auch das Verständnis der biblischen Texte ist ein Ziel, das wir mit aller Kraft verfolgen sollten.

Einmütigkeit und Gutes

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Psalm 23,6

Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apostelgeschichte 2,46-47

Fürbitte

Herr, wir sind auf deine Gnade angewiesen und danken Dir für die Liebe, die in den lauteren Herzen zusammenführt. Bewahre uns vor dem Bösen, der mit allerhand Lockmitteln die Gemeinschaft zerstören will. Amen

HERR, verschone uns

Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und das Hochwasser steigt, wenn der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stürzt es nicht ein, denn es ist auf Felsen gegründet.
Matthäus 7,25

Der Süden Deutschlands ist derzeit von anhaltenden Niederschlägen bedroht. Unser Haus liegt an einem See, der nun langsam näher kommt und zur Gefahr werden könnte. Wir können Vorkehrungen treffen, um nicht überflutet zu werden, aber wir wissen, dass wir gegen das Wetter selbst nichts ausrichten können. Was uns hilft: Wir können den Herrn bitten, dass er uns verschont. Ein Vers wie dieser ist eine Metapher für den Glauben, der auf festem Grund steht. Wir fassen ihn heute auch zugleich mal wörtlich auf.

Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.
Nahum 1,7