Verkünde das Wort, stelle dich dazu, ob es günstig oder ungünstig ist.
2. Timotheus 4,2
In anderen Übersetzungen heißt es:
Verkünde die Botschaft Gottes! Tritt für sie ein, ob sie erwünscht ist oder nicht. (Neue Genfer Übersetzung)
Verkünde den Menschen Gottes Botschaft. Setz dich dafür ein, ob es den Leuten passt oder nicht! (Hoffnung für alle)
Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit (Elberfelder)
Paulus spricht hier eine Schwierigkeit an, die wir alle kennen. Wie oft kommt es in Gesprächen vor, da würden wir uns lieber über Glaubensinhalte unterhalten, und landen doch in einem Smalltalk mit dem üblichen Austausch von Banalitäten. Es gibt viele Gründe, warum es schwierig ist, in Gesprächen mit Nichtgläubigen zum Wesentlichen vorzudringen. Meist hat man sich schon zu sehr in Politik, Sport oder sonstigem Geschwätz verstrickt, um sich daraus zu befreien. Diese Art der Unterhaltung sind viele gewohnt, da muss man von sich und seiner Einstellung zu Gott nichts preisgeben. Aber am Ende bleibt das schale Gefühl, Zeit verloren und eine Chance verpasst zu haben. Allzu schnell kommt uns dann die Gewissensberuhigung in den Sinn, dass ein Gesprächswechsel in dieser Runde mit diesen Menschen ungünstig, unerwünscht und unpassend gewesen wäre. Der Apostel war da ganz anderer Ansicht. Er hätte uns solche Ausreden nicht durchgehen lassen. In seinem Brief an Timotheus gibt er ihm ganz konkrete Anweisungen und nennt auch Gründe für die Ablehnung der Botschaft:
Decke Schuld auf, weise zurecht, ermahne und ermutige, und lass es dabei nicht an der nötigen Geduld und an gründlicher Unterweisung fehlen. Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten.
2. Timotheus 4,2-3