Andacht Heute

Toleranz beim Essen

Darum lasst euch nicht durch alle möglichen Lehren in die Irre führen. Es ist das Größte, wenn jemand seine ganze Hoffnung auf Gottes Gnade setzt und sich durch nichts davon abbringen lässt. Fest im Glauben wird man nicht, indem man bestimmte Speisevorschriften befolgt. Das hat noch niemandem genützt.
Hebräer 13,5

Es gibt immer noch Menschen, die glauben, Gott eine Freude machen zu können, indem sie auf bestimmte Speisen verzichten. Was hat es nicht schon alles an Speisevorschriften gegeben. Was man isst, sollte jedem selbst überlassen sein. Meine Frau hat seit einem Jahr gute Erfahrungen mit veganer Ernährung gemacht und dabei 20 kg abgenommen. Ich bin zwar kein strikter Vegetarier geworden, aber Fleisch und Wurst mag ich nicht mehr, ohne dessen Verzehr grundsätzlich abzulehnen. Wie gesagt, es soll jeder so praktizieren, wie er will. Es gibt nicht wenige pseudoreligiöse Gesundheitsapostel, die uns belehren wollen, wie wir uns zu ernähren haben. Bis hin zur Weltklimaproblematik reichen die Begründungen für dringend notwendige Verhaltensänderungen. Ich kann diese Ideologisierung des ganzen Lebens nicht mehr hören. Wer ein bisschen Hirn hat, wird nicht ständig viel Fett in sich hineinstopfen und auch mit dem Essen aufhören, wenn es zu viel wird.

In eine andere Dimension gehen die religiösen Speisevorschriften, von denen im Hebräerbrief die Rede ist. Sie sind, wie Paulus treffend bemerkt, nicht mehr notwendig. Seit dem Neuen Testament ist für uns allein der Glaube an Jesus Christus entscheidend. Wer meint, sich an etwas halten zu müssen, was nicht mehr vorgeschrieben ist, sollte es zumindest nicht von anderen verlangen. Umgekehrt sollten wir auch nicht Anstoß erregen, wenn wir mit Christen am Tisch sitzen, die es mit dem Essen strenger nehmen, als es sein müsste. Es ist dann nicht angebracht, sich über ihre Gewohnheiten lustig zu machen, nur weil wir wissen, dass die Einhaltung der Speisevorschriften nicht heilsnotwendig ist.

Wegen irgendwelcher Speisen dürft ihr auf keinen Fall den Glauben eines anderen gefährden, für den doch Christus auch gestorben ist.
Römer 14,15