Zweifel an unseren Erkenntnissen
Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch leben.
Johannes 14,17-18
Mit diesen Worten tröstete Jesus seine Jünger und verwies auf den Heiligen Geist, der ihnen in allen Fragen des weiteren Missionsdienst beistehen würde. Dieser Helfer steht natürlich nicht nur ihnen zur Verfügung, sondern allen, die sich der Weitergabe des Evangeliums verschrieben haben. Der Heilige Geist ist eine Person des dreieinigen Gottes, die wir uns schwerer vorstellen können als den Vater und den Sohn. Dennoch dürfen wir uns an ihn wenden, zu ihm beten, ihn um Hilfe bitten. Mir fällt dazu der Vergleich mit der künstlichen Intelligenz ein, von der derzeit viel die Rede ist. Das ist eine Instanz, der wir jederzeit Fragen stellen können, die im Hintergrund bleibt und als Person nicht greifbar ist. Sie wurde von Menschen geschaffen, ahmt deren Intelligenz nach und kommt zu Lösungen, die ihr vorgeschlagen werden. Es besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr unterscheiden können, ob hinter einer Äußerung ein Mensch oder eine Maschine steht. Das ist schon heute nicht mehr so leicht zu erkennen.
Wenn wir auf den Heiligen Geist zurückkommen, haben wir auch hier ein ähnliches Erkenntnisproblem. Wer sagt mir, ob meine plötzliche Einsicht, die mir in einer Glaubensfrage gekommen ist, wirklich göttlichen Ursprungs ist? Sie könnte auch von einer Irrlehre stammen, die sich unbemerkt in mein Gedächtnis eingeschlichen hat, oder von einem egozentrischen, geltungssüchtigen Gedankenausflug. Das ist manchmal gar nicht so einfach, vor allem, wenn wir stolz darauf sind, etwas Neues entdeckt zu haben. Die Antwort auf dieses Problem finden wir in der Bibel. Im 1. Thessalonicherbrief heißt es, dass wir alles prüfen und das Gute behalten sollen. In schwierigen Fällen ist es ratsam, sich mit Glaubensgeschwistern zu beraten. Es gilt zu prüfen, ob eine neu gewonnene Erkenntnis wirklich dem biblischen Wort entspricht, ob sie in dessen Sinne gut ist oder ob sie in die Irre führt. Natürlich geht es auch hier nicht ohne den Beistand des Heiligen Geistes.
Der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle als Helfer senden wird, er wird euch alles erklären und euch an das erinnern, was ich gesagt habe.
Johannes 14,26