Andacht Heute

Toleranz und Christentum

Gott ist durch Christus selbst in diese Welt gekommen und hat Frieden mit ihr geschlossen, indem er den Menschen ihre Sünden nicht länger anrechnet. Gott hat uns dazu bestimmt, diese Botschaft der Versöhnung in der ganzen Welt zu verbreiten.
2. Korinther 5,19

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“
Johannes 14,6

Wie oft hört man Menschen sagen, alle Religionen seien gleichwertig und das Christentum solle nicht so tun, als sei es in Besitz der alleinigen Wahrheit. Diese Auffassung ist geprägt von der heute geforderten Toleranz. Dem stehen die Worte Jesu entgegen. Müssen sie nicht dem Zeitgeist angepasst werden, der sie in dieser Schärfe nicht zulässt? Beim Nachdenken über diese Frage, auf die man bei der Weitergabe des Evangeliums fast zwangsläufig kommt, bin ich auf einen Artikel von Andreas Holzhaus gestoßen, der zuerst 1996 in dem Buch „Mission unter Beschuss“ erschienen ist. Ich gebe diesen Link weiter und empfehle die Lektüre, weil man als gläubiger Christ eine sehr gute Hilfe bekommt, um in dieser Frage einen Standpunkt zu beziehen. Dabei denke ich weniger an Argumente für Diskussionen. Vielmehr geht es mir um die Klärung möglicher Widersprüche als Christ, die sich aus der gesellschaftlichen Forderung nach Toleranz und der Gefahr der Selbstaufgabe durch den Verzicht auf den von Jesus autorisierten Absolutheitsanspruch ergeben.

https://www.jesus.ch/information/christentum_und_andere_religionen/104831-toleranz_ueber_alles.html

Toleranz beim Essen

Darum lasst euch nicht durch alle möglichen Lehren in die Irre führen. Es ist das Größte, wenn jemand seine ganze Hoffnung auf Gottes Gnade setzt und sich durch nichts davon abbringen lässt. Fest im Glauben wird man nicht, indem man bestimmte Speisevorschriften befolgt. Das hat noch niemandem genützt.
Hebräer 13,5

Es gibt immer noch Menschen, die glauben, Gott eine Freude machen zu können, indem sie auf bestimmte Speisen verzichten. Was hat es nicht schon alles an Speisevorschriften gegeben. Was man isst, sollte jedem selbst überlassen sein. Meine Frau hat seit einem Jahr gute Erfahrungen mit veganer Ernährung gemacht und dabei 20 kg abgenommen. Ich bin zwar kein strikter Vegetarier geworden, aber Fleisch und Wurst mag ich nicht mehr, ohne dessen Verzehr grundsätzlich abzulehnen. Wie gesagt, es soll jeder so praktizieren, wie er will. Es gibt nicht wenige pseudoreligiöse Gesundheitsapostel, die uns belehren wollen, wie wir uns zu ernähren haben. Bis hin zur Weltklimaproblematik reichen die Begründungen für dringend notwendige Verhaltensänderungen. Ich kann diese Ideologisierung des ganzen Lebens nicht mehr hören. Wer ein bisschen Hirn hat, wird nicht ständig viel Fett in sich hineinstopfen und auch mit dem Essen aufhören, wenn es zu viel wird.

In eine andere Dimension gehen die religiösen Speisevorschriften, von denen im Hebräerbrief die Rede ist. Sie sind, wie Paulus treffend bemerkt, nicht mehr notwendig. Seit dem Neuen Testament ist für uns allein der Glaube an Jesus Christus entscheidend. Wer meint, sich an etwas halten zu müssen, was nicht mehr vorgeschrieben ist, sollte es zumindest nicht von anderen verlangen. Umgekehrt sollten wir auch nicht Anstoß erregen, wenn wir mit Christen am Tisch sitzen, die es mit dem Essen strenger nehmen, als es sein müsste. Es ist dann nicht angebracht, sich über ihre Gewohnheiten lustig zu machen, nur weil wir wissen, dass die Einhaltung der Speisevorschriften nicht heilsnotwendig ist.

Wegen irgendwelcher Speisen dürft ihr auf keinen Fall den Glauben eines anderen gefährden, für den doch Christus auch gestorben ist.
Römer 14,15

Die Offenbarung als Reiseprospekt

Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen; auch das Meer gab es nicht mehr.
Offenbarung 21,1

Ich freue mich auf eine Reise mit unserem Wohnwagen in die Steiermark im Frühjahr. Zu dieser Vorfreude gehört auch, dass ich Reiseführer studiere und im Internet nach Sehenswürdigkeiten suche. Es tut mir gut, mich auf diese Weise vorzubereiten und meine Sehnsucht nach diesem Reiseziel zu steigern. Ich weiß, dass es nicht hundertprozentig sicher ist, dass wir das Ziel wirklich erreichen. Einer von uns könnte krank werden und der Traum wäre ausgeträumt. Mir ist auch bewusst, dass manches, was im Reiseführer steht und so verlockend klingt, sich vor Ort als Enttäuschung herausstellen kann. Ich kann also nie ganz sicher sein, dass sich meine Reiseträume in dieser Welt ganz erfüllen werden.

Wenn wir das 21. Kapitel der Offenbarung aufschlagen, haben wir es ebenfalls mit einer Traumreise zu tun. Sie übertrifft alles, was uns hier auf Erden in Prospekten und Reiseführern versprochen wird. Hier wird uns Gottes Neue Welt verheißen. Wenn ich diese Verse lese, wird mir ganz warm ums Herz. Die Reise in den Himmel ist das Schönste, was wir uns vorstellen können. Ewige Freude erwartet uns. Warum nur bucht diese Reise nicht jeder, der von ihr hört?

Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein. Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.«

Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.« Und er befahl mir: »Schreibe die Worte auf, die du eben gehört hast! Denn sie sind wahr und zuverlässig.«

Dann sagte er zu mir: »Nun ist alles erfüllt. Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst von dem Wasser zu trinken geben, das aus der Quelle des Lebens fließt. Das alles wird das Erbe dessen sein, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Schlimm jedoch wird es denen ergehen, die sich feige zurückziehen und den Glauben verraten, deren Leben in meinen Augen verabscheuungswürdig ist, die andere umbringen, sich sexueller Ausschweifung hingeben, okkulte Praktiken ausüben oder Götzen anbeten. Auf sie und auf alle, die es mit der Lüge halten, wartet der See aus Feuer und brennendem Schwefel, und das bedeutet: Auf sie wartet der zweite Tod.«
Offenbarung 21,2-8