Die Veränderung zulassen
Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.
Römer 12,2
Was Paulus mit den Maßstäben dieser Welt gemeint hat ist unschwer erkennbar. Die Gier nach Erfolg, Macht und Reichtum hat ihren Ursprung in der Gottferne. Nicht mehr das, was Gott wohlgefällig ist, leitet die Menschen, sondern, was die Mehrheit für erstrebenswert hält. Wer sein Leben danach ausrichtet, schwimmt gleichförmig mit und eckt in dieser Gesellschaft nicht an. Er kümmert sich aber nicht um das, was für Gott das Gute, das Wohlgefällige und das Vollkommene ist. Genau dieses Denken hält Paulus für einen fundamentalen Fehler. Wie aber können wir uns davon befreien?
Wir sollen lernen, in einer neuen Weise zu denken, heißt es in der hier wiedergegebenen Elberfelder Übersetzung. In der Luther 2017 steht: Ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes. In der Hoffnung für alle: Lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Wir haben es mit unterschiedlichen Formulierungen zu tun, und es liegt an uns, das Entscheidende für unsere Lebenspraxis herauszufinden. Immerhin geht es um eine radikale Umkehr im Denken. Nicht mehr das, was in dieser Welt propagiert wird, soll Maßstab unseres Handelns sein, sondern das, was Gott von uns will. Wie das gehen könnte? Dazu fällt mir gerade das Bild von einem Prozess vor einem Gericht ein. Man ist schon fast zu einem Urteil gekommen, da werden plötzlich neue Fakten geliefert, die alles Vorgefertigte über den Haufen werfen. Es kommt zu einem völlig anderen Ausgang der Verhandlung, weil sich die Sachlage verändert hat. So geht es auch einem Menschen, der sein Leben scheinbar geordnet hat, der so lebt wie alle anderen auch, und der plötzlich mit dem Wort Gottes in Berührung kommt. Seine Sicht der Dinge verändert sich. Er darf nur nicht so stur sein wie ein Richter, der auf seinem einmal getroffenen Urteil beharrt, gleich was da noch auf den Tisch kommt. Wir müssen offen sein für die Erneuerung des Denkens, und der Heilige Geist hilft uns dabei in entscheidender Weise.
Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.
2. Korinther 3,18