Denn die von Gott gewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Heil. Und wer sollte sie je bereuen? Nur die Traurigkeit, die rein menschlich ist, bringt den Tod.
2. Korinther 7,10
Eben haben wir auf einer alten Schallplatte das berühmteste Chanson von Edith Piaf (1915-63) gehört: „Non, je ne regrette rien“. Es spiegelt wie kein anderes ihr Leben wider, das uns heute wie eine Aneinanderreihung menschlicher Tragödien erscheint, ihre Krankheiten, Morphium, Alkohol, Affären und Schicksalsschläge. Es war eine ewige Suche nach der Liebe des Publikums und der Männer. Und am Ende des Liedes flammt noch einmal die trügerische Hoffnung auf: „Denn mein Leben, denn meine Freud – all das beginnt heute mit dir“. Wir wissen, wie traurig die große Piaf am Ende gestorben ist.
Wenn wir traurig sind, ermöglicht uns Gott den Weg der Umkehr und der Rettung. Aber das ist uns nur möglich, wenn wir zutiefst bereuen, dass wir uns in unserem Leben so weit von ihm entfernt haben. Das Wort „Sünde“ ist verwandt mit „Sund“, das einen Abgrund oder eine Kluft bezeichnet. Der Mensch ist unvollkommen und lebt in Sünde, d.h. getrennt von Gott. Ein solches Leben ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich von seinem Willen abwendet, ihm misstraut, das Böse zulässt und sich vom Widersacher verführen lässt. Der Mensch wird zum Sklaven seiner Leidenschaften. Dieses Verbleiben in der Sünde führt am Ende unweigerlich zur Verurteilung vor dem Jüngsten Gericht. Eine Umkehr zu Gott ist daher dringend notwendig und ohne Reue und Buße nicht möglich.
Wer seine Missetat leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
Sprüche 28,13