Andacht Heute

Mal ganz nüchtern betrachtet

Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Offenbarung 22,17

Vor etwa 20 Jahren habe ich einen Vortrag von Siegfried Buchholz gehört. Er war in seinem Berufsleben Chemiker und ein führender Manager bei der BASF. Er hatte ihn im Rahmen der IVCG gehalten, dem Internationalen Verein Christlicher Geschäftsleute. Ich war damals sehr beeindruckt davon, wie ein Naturwissenschaftler und ein durch und durch marktwirtschaftlich orientierter Mensch auf den Glauben an Gott gekommen war, und dies mit der ihm eigenen nüchterner Betrachtungsweise begründen konnte. Es waren nicht wenige sehr überlegenswerte Gedanken dabei, die mich in meinem Glauben bestärkt haben.

Einer ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Nach Buchholz gibt es zwei Möglichkeiten für einen Christen, was nach seinem Tod eintritt. Wenn alles so kommt, wie er geglaubt hat, dann wird ihn das ewige Leben im Himmel erwarten. Wenn es sich als Illusion erweist, Gott sich als Illusion herausgestellt hat, dann ist mit seinem Tod alles aus. Das wäre zwar schade, aber es würde mit ihm alle Menschen betreffen, und er hätte mit seiner, an christlichen Werten orientierten Überzeugung, einen guten Pfad gehabt, auf dem er sicher und froh durchs Leben gewandert ist. Wie anders würde die Bilanz aber bei einem ungläubigen Menschen aussehen. Gewiss, auch er könnte sich anständig verhalten haben und sogar vorbildlich gemäß allgemeinen Werten gelebt haben. Der Unterschied zu einem Gläubigen würde sich allerdings eklatant bemerkbar machen, wenn der erste Fall eintreten wird, wenn Gott also existiert. Vor dem ewigen Gericht wird er dann stehen und könnte nichts vorweisen, was ihm helfen könnte. Er hat ja nicht glauben wollen. Was für eine Katastrophe wäre das für ihn! Er ist sich ja so sicher gewesen, dass es keinen Gott gibt, und jetzt würde er vor IHM stehen.

Das könnte sich jetzt sehr nüchtern, fast lässig anhören, wenn man so einen Gedankengang liest. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass der Glaube mit einem beliebigen Angebot zu vergleichen ist, so wie man sich mal ein Los bei der Lotterie kauft. Im Sinne von: Schön, wenn man was gewonnen hat, aber auch nicht so schlimm, wenn es eine Niete war. Einen echten Glauben muss man mit Überzeugung leben. Man kann es nicht nur einfach mal mit ihm probieren, wie mit einem Lotterielos, das man sich in die Tasche steckt und dann nichts tut, als auf die Ziehung zu warten. Der Glaube ist ein wunderbares Angebot, das Gott uns macht. Jeder, der diese Chance ausschlägt, sollte sich mal ehrlich die Frage stellen, ob das, was dagegen sprechen könnte, wirklich tragfähig ist.

Die Vorträge von Siegfried Buchholz befinden sich noch im Netz und sind nach wie vor eindrucksvoll, z.B. Warum ich noch immer Christ bin – Eine Kosten-Nutzen Betrachtung