Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk. Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Matthäus 9,35-36
Als Jesus sah, wie es dem Volk erging, tat es ihm von ganzem Herzen leid, weil es offenbar führerlos war. Die Pharisäer, Schriftgelehrten und Priester versahen ihren Dienst ohne Begeisterung. Statt sich mit den Vorhersagen zu beschäftigen und auf die Taten Jesu aufmerksam zu werden, ignorierten sie diese und wollten ihn durch Fangfragen als Betrüger entlarven. Letztendlich ging es ihnen nur darum, ihre tradierte Stellung in der Gesellschaft abzusichern. So wie wir es auch heute kennen, ging es wieder einmal nur um Macht und Geld. Da kommt der Erlöser der Menschheit, und die religiösen Führer des Landes wollen nichts von ihm wissen.
Wenn wir uns heute umsehen im Land, dann muss es uns bange werden, vor der vielen Ignoranz, die sich breitgemacht, der Frohen Botschaft gegenüber. Sie ist ein Opfer geworden des ständigen Relativierens, des Abwertens und der Einordnung durch selbst ernannte Fachleute. Das Evangelium, das seit der Menschwerdung Jesu Verbreitung gefunden hat, wird nur als eine von vielen Ausprägungen religiöser Anstrengungen angesehen. Wer auf seine Einmaligkeit hinweist und es als die rettende Botschaft des einzigen, wahren Gottes bezeichnet, wird als christlicher Fundamentalist bezeichnet. Die Denker der Postmoderne und des Neomarxismus haben dazu das Vokabular geliefert. Wenn hier von einer gesellschaftlich notwendigen Infragestellung aller westlichen Werte gesprochen wird, kann das Ergebnis nur das Chaos einer führerlosen Herde sein. Die losgelassenen Schafe versuchen in ihrer Verzweiflung Orientierung bei denen zu finden, die ihnen durch eine Vielzahl neuer Begrifflichkeiten einreden wollen, dass wir keinerlei Hierarchien mehr benötigen, und wir am besten alles zulassen sollten. Allen, die sich von einer Rückbesinnung auf Grundwerte der Bibel nichts mehr erhoffen, sei gesagt, dass Gott seine Zusagen einhält, und Menschen auch in größter seelischer Not hilft – wenn sie denn demütig werden und erkennen, dass sie auf SEINE Gnade dringend angewiesen sind.