Andacht Heute

Lernhilfen

Was in der Heiligen Schrift vor langer Zeit aufgeschrieben wurde, gilt uns, wir sollen daraus lernen.
Römer 15,4

Es liegt in der Natur der Sache, dass man sich beim Lesen in der Bibel von Zeit zu Zeit fragt, ob es Wege gibt, wie man beim Lernen besser vorankommt. Zum Glück gibt es heute viele Möglichkeiten im Internet, um nebeneinander mehrere Übersetzungen und Kommentare vergleichen zu können. Ich schätze dies sehr und bin für mich im Lauf der Zeit zur Erkenntnis gelangt, dass es nicht „die immer absolut richtige“ Übersetzung und „den für alle Texte einzig zutreffenden“ Kommentar geben kann.

Wie wir an Texte der Bibel herangehen, ist eine Frage der Hermeneutik. Durch die Auslegung versucht man den dahinterliegenden Sinn der Zeichen und Symbole zu entdecken. Es gibt eine große Anzahl an Exegeten (Auslegern), sodass wir uns an vielen Stellen der Heiligen Schrift entscheiden müssen, welcher Interpretation wir vertrauen. Wir tun das oft nach unbewussten Kriterien. Beispielsweise könnte es sein, dass wir von einem Bibelkenner überzeugende Vorträge gehört haben und ihm deshalb einen Vertrauensvorschuss gewähren. Alles, was er zu einem biblischen Thema oder zu einer Textstelle sagt, hat für uns einen besonderen Stellenwert. Doch Vorsicht: Auch ein Kommentator mit großem Wissen ist jemand, der sich ein Auslegungssystem eingerichtet hat, gleichsam eine Brille, mit der er an jeden Text herangeht. Auch er ist ein Mensch, und dadurch fehlbar. Er kann in vielen Fragen, aber nicht in allen recht haben.

Deshalb ist es so wichtig für unser persönliches Bibelstudium, dass wir verschiedene Übersetzungen zur Hand nehmen, nicht nur einen Kommentar verwenden und vor allem selbst mithilfe des Heiligen Geistes entscheiden, was für uns gültig ist und das, falls nötig, auch begründen können. Eine nicht zu unterschätzende Ergänzung ist es, wenn wir uns darüber mit Glaubensgeschwistern austauschen können, z. B. in einem Hauskreis oder in einem Bibel-Chat. Wer dies bis hierher gelesen hat, wird vielleicht sagen: So ein intensives Studium der Bibel kann ich nicht betreiben, schon allein aus zeitlichen Gründen, weil ich noch berufstätig bin. Abstriche müssen wir alle machen, was den Aufwand der Bibellese betrifft. Aber es ist wunderbar zu sehen, wie der Eifer bei einem zunimmt, je mehr wir uns mit diesen Fragen beschäftigen.

Der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle als Helfer senden wird, er wird euch alles erklären und euch an das erinnern, was ich gesagt habe.
Johannes 14,26

Die „Tafel“ ist nicht gemeint

Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten.
Lukas 14,13-14


Unser Krankheits- und Sozialsystem versorgt Behinderte und Kranke überaus gut. Die Allgemeinheit trägt die Kosten. Politik ordnet an, wie was wo eingesetzt wird und nimmt Steuern vom Bürger für den Bürger. Das heißt, dass oft fast die Hälfte eines Verdienstes an Steuern abgegeben werden muss. Umgewälzt auf den Verbraucher, ist es noch die Mehrwertsteuer, die fast 1/5 des Preises ausmacht.

Minderheiten klagen ihre Rechte ein, und die arbeitende Bevölkerung erfüllt ihre Pflichten. Solange es nicht unverhältnismäßig ungerecht wird, erduldet der Bürger das. Früher bezeichnete man einen Bürger als Jemanden, der etwas hat, und heute bekommt einer das Bürgergeld, der nichts hat.

Warum also noch was geben, wie es der Vers sagt. Es ist doch alles geregelt in unserem Staat. Ich glaube, dass hier was anderes gemeint ist. Es ist unsere Haltung denen gegenüber, die echte (seelische) Not haben. Sie brauchen das Evangelium, damit sie die Liebe Jesu in ihrem Herzen erfahren, durch unsere Fürsorge und Gebete. Deshalb sollten wir ihnen unsere Zeit schenken und zeigen, wie wertvoll sie für Gott sind. Wo aber keine Annahme ist, da musst du auch nicht geben.

Fürbitte

Herr, es gibt so viele Menschen, die das Evangelium deiner Errettung brauchen, um die wahre Nahrung zu bekommen, die du schenken willst. Dein Wort ist unseres Fußes Leuchte. Amen

Demut

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!
1. Petrus 5,6

Von Demut hört man heute wenig in unseren Zeiten, umso weniger noch Demut unter Gottes Hand. Aber ohne sie geht es dem Menschen nicht gut. Er neigt dann zu Stolz über seine Stärke, die er sich selbst geschaffen hat, wie er in seiner Vermessenheit annimmt. Es heißt in Sprüche 3,34:
Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.

Was sind Kennzeichen von Demut?
Sich seiner eigenen Unfähigkeit bewusst sei.
Die Erkenntnis daraus, dass nichts ohne Gott möglich ist.
Bereit sein, um Christi Willen auch kleinere und niedere Dienste zu verrichten.
Es akzeptieren, wenn man dafür von Menschen nicht beachtet wird.

Wenn uns Gott zum jetzigen Zeitpunkt in einer Situation der Demut belässt, dann sollten wir dies so annehmen, wie es ist und sich seinem Plan unterordnen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass ER uns nicht vergisst und uns zur richtigen Zeit erhöhen wird.