Andacht Heute

Die Mutter und die Brüder Jesu

„Deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir“, sagte ihm einer. 48 „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“, antwortete ihm Jesus. 49 Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und sagte: „Das hier ist meine Mutter und das sind meine Brüder! 50 Jeder, der nach dem Willen meines Vaters im Himmel lebt, ist mir Bruder, Schwester und Mutter.“ Matth 12

Kommentar (TheWord-Kommentar)

Während der Herr im Dienst beschäftigt ist, wollen seine Mutter und seine Brüder mit Ihm reden. Warum? Wollen sie Ihm etwa sagen, Er solle doch nicht so harte Worte sprechen? Aus der Reaktion des Herrn ist zu erkennen, dass sie nicht gekommen sind, um seinen Worten Beifall zu bekunden.
Die Angehörigen des Herrn können offensichtlich nicht zu Ihm gelangen, weil Er so dicht von Menschen umgeben ist. Sie lassen deshalb ihre Bitte nach vorn durchgeben, bis jemand, der dicht beim Herrn steht, sie Ihm ausrichten kann. Der Herr richtet sich an diesen Überbringer der Nachricht und fragt ihn, wer seine Mutter und seine Brüder seien. Mit dieser Antwort deutet der Herr an, dass die Zeit der natürlichen Verbindung zwischen Ihm und seinem Volk, d. h. Israel nach dem Fleisch, jetzt zu Ende ist.
Seine wirklichen Verwandten sind seine Jünger. Sie haben sich Ihm angeschlossen, sie folgen Ihm und lernen von Ihm. Die einzigen Familienangehörigen, die Er anerkennen kann, sind die, die den Willen seines Vaters im Himmel tun. Ihm ist nur die Verbindung wichtig, die durch das Wort Gottes entsteht, wenn jemand es im Herzen aufnimmt und befolgt.

Mein Kommentar (Inge)
Wenn Gott den Menschen zur Erkenntnis führt, ist die Zeit dazu reif. Wenn wir Gott rufen, erhört ER uns auch. Wir lernen IHN mit Seiner Liebe und Gnade kennen. ER ist unser Trost und Sein Wort ist unsere Weisung. Wir bekommen Lust im Wort zu lesen, mit unseren „neuen“ Geschwistern zusammen zu sein. Wie wenn man von neuem geboren wird, wird die geistliche Familie sichtbar. Es sind die Glaubensgeschwister, die uns begleiten. „An der Liebe werden wir uns erkennen.“

Gebet
Danke HERR, für unsere Schwester, die dich erkannt hat als unseren Vater. Behüte und bewahre uns in Deinem Namen und gebrauche uns für den Himmelreichbau, der hier auf Erden schon wächst, seit du HERR JESUS da warst.
Amen

Das Wort weitergeben

Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen.
Römer 1,16

Wir haben uns vor einiger Zeit im Chat (christen-chat.de) über Wesensmerkmale eines echten Christen unterhalten. Da ist eine Menge zusammengetragen worden: Ein Christ glaubt an die rettende Botschaft, er tut Buße über sein Leben, er hat Hunger nach dem Wort, er ist dankbar über alles, was Gott ihm geschenkt hat, er ist gerne mit anderen Christen zusammen und fühlt sich unwohl in sündiger Umgebung. Besonders beeindruckt hat mich ein Wesenszug, über den wir auch gestern ausgiebig gesprochen haben: Ein Christ will anderen das Wort weitergeben. An dieser Stelle komme ich ins Nachdenken. Ich weiß zwar, dass dies ein wunder Punkt bei vielen Christen ist. Daraus kann ich aber noch lange keinen Freibrief für mich ableiten und mich mit dieser großen Schwäche abfinden. Ich könnte auch darauf verweisen, dass ich diese Andachten schreibe, und das genügen müsste. Wenn ich den Römer-Vers von oben auf mich beziehe, wird mir bewusst, dass dies allein nicht reichen kann. Warum fällt es mir nur so schwer, im Alltag mit Nichtchristen, mit Nachbarn, Freunden und Bekannten, über mein Christsein zu sprechen?

Ich habe mir deshalb vorgenommen, mit dieser Andacht eine kleine Reihe zu beginnen, worin ich mich explizit mit diesem Thema befasse. Ich stelle mir konkret die Fragen: Was hält uns Christen davon ab, das Wort Gottes weiterzugeben, und was kann uns dabei praktisch helfen, die rettende Botschaft zu verkünden? Ich bitte alle, die das lesen, mir nachzusehen, wenn ich dabei zu wenig systematisch vorgehe. Da ich selbst in dieser Frage noch auf der Suche nach Antworten bin, ist meine Vorgehensweise eher intuitiv. Das macht für mich die Sache aber auch spannend. Ich will darüber berichten, welche Erkenntnisse ich dabei gewinnen kann. Mir ist schon jetzt bewusst, dass ich ohne den Heiligen Geist in meinem Bestreben nicht weiterkomme. Ich bitte um SEINE Kraft und Hilfe.

Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.
Apostelgeschichte 1,8

3. Fortsetzung

Zeugnis eines Rabbiners

Ein frommer christlicher Nachbar, Herr Hilton, unterhielt sich stundenlang mit dem fragenden Rabbiner über religiöse Themen, doch Freshman fand kein Licht. Tag und Nacht durchforschte er die Bibel, ohne zu einer klaren Überzeugung zu kommen. Zweifel zerrissen ihn, denn er glaubte weder völlig der jüdischen Religion, noch war er von der Wahrheit der christlichen überzeugt. Er wollte von seinem rabbinischen Amt zurücktreten, doch seine Frau war völlig dagegen und erklärte: „Ich werde niemals eine Christin werden!“

Das Passahfest stand bevor und zu diesem Anlass hatte Rabbiner Freshman eine besondere Predigt vorbereitet. Er wählte den Text 1. Mose 49,10. Während er nun die Predigt niederschrieb, überkamen ihn wieder Zweifel, so dass er sich ernstlich vornahm, die Predigt nicht zu halten. Er sagte seiner Frau, dass er an Jesus als den Messias glaube. Sie weinte bitterlich, und als die ältesten Kinder hörten, worum es ging, weinten sie mit der Mutter. Wehklage und Trauer waren in ihr Heim eingekehrt, und auch er weinte.

Da das Leid das er über seine Familie gebracht hatte nicht länger ertragen konnte, verließ Freshman sein Haus und zog sich zurück an einen einsamen Ort hinter den Baracken von Quebec. Dort warf er sich in seinem großen Schmerz auf die Erde und schrie zu Gott. Doch fand er keine Befreiung und ging schweren Herzens zurück nach Haus. Ohne ein Wort an seine trauernde Familie, ging in sein Zimmer, um wieder zu beten und die Bibel zu lesen. Völlig erschöpft schlief er endlich nach Mitternacht auf seinem Stuhl ein. Das sah er im Traum ein Bild des Erlösers am Kreuz über seinem Haupt waren die Worte geschrieben: „Ich bin dein Heiland“ Er erwachte fest entschlossen, seinen Rückblick aus dem Rabbineramt zu erklären, doch fehlte ihm immer noch der moralische Mut dazu und er schob es wieder hinaus.

Schließlich am Tag vor dem Passahfest als er noch einmal betend über 1.Mose 49,10 nachdachte und dann Jesaja 53 las, wurde er völlig davon überzeugt, dass Jesus der erwartete Messias ist. Ohne weiteres Zögern schrieb er seine Rücktrittserklärung und sandte sie zu dem Präsidenten seiner Gemeinde.

Da brach der Sturm mit neuer Heftigkeit über ihn los. Seine Frau und Kinder wollten das Passahfest wie gewöhnlich feiern, doch hatte er kein Verlangen, an der Feierlichkeit teilzunehmen. Die Juden erklärten den Rabbiner für geistesgestört und gefährlich, und ersuchten seine Frau und Kinder, ihn zu verlassen. Seine Freunde mieden ihn, und eine Geschichte wurde verbreitet, dass er für die Verleugnung des Judentums 10000 Dollar empfangen habe.

Das Schlimmste von allem war jedoch, das Freshman zu der Zeit noch keine völlige Klarheit hatte. Er glaubte an Jesus als den Messias, doch wusste er nichts von Rechtfertigung und rettendem Glauben. Auch sah er sich nicht als Sünder vor Gottes Angesicht und erkannte nicht die Notwendigkeit einer Herzenserneuerung. Seine Veränderung war eine Kopf- aber keine Herzenssache. Viele Pfarrer und Mitglieder der Kirchen in Quebec besuchten ihn, doch dauerte die Dunkelheit an.

Mehrere Wochen blieb er in diesem Zustand. Dann während er eine Predigt von Pfarrer Elliott in der Weslianischen Methodistenkirche hörte, begann der Geist Gottes in seinem Herzen zu wirken. Freshman weinte, ohne sagen zu können warum. Wieder studierte er sorgfältig die Bibel, fuhr fort die Kirchen verschiedener Denominationen zu besuchen und betend von ganzem Herzen den Herrn zu suchen.

Eines Nachts schrie er in aufrichtigem, ernstem Gebet zu Gott. Er war ein in großer Not, denn er sah sich selbst als einen verlorenen Sünder, der nichts als die Verdammnis verdiente. In Verzweiflung schrie er: „Herr rette mich oder ich komme um!“  Er sah keine andere Hoffnung als nur Jesus Christus. Im gleichen Augenblick wichen die Schatten und die Last rollte von seiner bedrückten Seele. Sein Gebet ging über in den Lobpreis. Eine wundervolle Wandlung geschah in ihm. Er war von neuem geboren.

Charles Freshman begann sofort, anderen zu zeigen was Gott in seiner Seele getan hatte. Zuerst sprach er zu seiner Familie. Seine Frau konnte es kaum begreifen und glauben, doch war sie bereit, mit ihm zur Kirche zu gehen. Seine Kinder gingen in den Kindergottesdienst, lasen das Neue Testament und lernten so die Richtlinien des christlichen Glaubens. Nacheinander folgten alle Familienangehörigen der Botschaft vom Kreuz, der göttlichen Offenbarung wie das Neue Testament sie lehrt.

Sabine Freshman, seine Frau und 7 Kinder wurden in der Weslianischen Methodistenkirche zu Quebec getauft. Pfarrer anderer Denominationen waren zugegen und nahmen Teil an diesem bedeutsamen Ereignis. Auch andere Christen und Glieder der Gemeinden, in welchen Herr Rabbiner Freshman über 3 Jahre gedient hatte, waren anwesend.

Nachdem Charles Freshman einige Zeit Vorträge über jüdische Themen gehalten hatte, wurde er als Evangelist der Weslianischen Methodistenkirche und der Deutschen in Kanada berufen. Er wurde zum Pfarrer ordiniert und diente dem Herrn treu bis zu seinem Tod. Durch ihn wurden Gemeinden hauptsächlich in Hamilton (Ont.) und Umgebung gegründet. Viele Menschen darunter auch einige Juden, kamen zum Glauben an den Messias Jesus.