Andacht Heute

Wer sollte sich hier schämen?

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt.
Römer 1,16

Vor wem sollte sich ein Christ schämen, wenn er sich zum Evangelium bekennt? Die meisten Leute kennen es ja gar nicht. Es gibt viele, die es zu kennen meinen, weil sie die Kommentare von Bibelkritikern gelesen haben. Jene Zweifler bezeichnen das Wort Gottes als eine grausame Ansammlung von Märchen und als alleinig von Menschen verfasst. Von ihnen werden auch alle Gläubigen als naive Nachläufer einer religiösen Wahnideologie diffamiert. Die Auswirkungen sehen wir sogar auf den Kanzeln, wenn selbst Prediger sich schämen, das Evangelium in klaren Worten zu verkünden. Sie wollen den Menschen nicht wehtun, reden von göttlicher Liebe, die alles zudeckt und unterstützen jeden darin, weiterleben zu können, ganz wie er will. Dennoch erleben wir gerade trotz – oder gerade wegen – dieser vermeintlichen Schonung der Kirchgänger, dass sich die Gotteshäuser rasant geleert haben. Die Kraft von Gottes Wort muss wieder so verkündet werden, dass Menschen in ihm die Hoffnung auf Errettung erkennen.

Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.
Markus 8,38

Heilig sein

Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott!
3. Mose 19,2

Die Heiligkeit Gottes ist der Maßstab unseres Handelns. In den Büchern Mose gibt neben den 10 Geboten weitere 613 religiöse Regeln, an die sich orthodoxe Juden noch heute halten. Jesus Christus hat uns den Neuen Bund geschenkt, der es uns leichter macht, den Willen Gottes zu erfüllen. Der Fokus wird nicht mehr auf strikte Einhaltung eines Regelkatalogs gelegt, sondern auf gelebte Nachfolge in Gehorsam unserem Erlöser gegenüber. Nach wie vor geht es darum, sündlos und gerecht zu leben. Wir sollten es jedenfalls anstreben, auch wenn dies für Menschen nie vollständig gelingen kann. Wenn wir mithilfe des Heiligen Geistes zunehmend Erkenntnisse durch die Bibel erlangen, werden wir diese auch nach und nach besser in unserer täglichen Lebenspraxis umsetzen können. Unser Verhalten können wir mit der einfachen Frage bewerten, ob es heilig ist, was nichts anderes bedeuten kann, als es zu prüfen, ob es Gott gefällig ist.

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?
1. Korinther 3,16

Hoffnung und Zuversicht

Diese [Hoffnung ] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang, wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der Weise Melchisedeks.
Hebräer 6,19-20

Der Hebräerbrief, den wir gerade in unserem täglichen Chat (christen-chat.de) besprechen, ist keine leichte Bettlektüre. Das zeigt auch der kleine Ausschnitt mit den obigen Versen. Wenn man sich näher damit beschäftigt, erschließt er uns eine weitere wichtige Sichtweise auf Gottes Wirken.

Da ist von einem „Anker der Seele“ die Rede. Ein Anker sichert ein Boot oder ein Schiff vor dem Abtreiben. Unser Lebensschiff muss ebenfalls mit dem Himmel fest verbunden sein, damit es nicht in gefährliche Gewässer abgetrieben wird. Auch der Begriff „Vorläufer“ wird in der Schifffahrt verwendet. Die Griechen bezeichneten damit ein kleines Lotsenboot, das größere Schiffe sicher in den Hafen geleitet. Welch ein herrliches Bild für Jesus, der uns an allen Klippen vorbei in die Ewigkeit führt. Daneben ist Jesus für uns der einzig wahre Hohepriester, der als „Vorläufer“ für uns ins Allerheiligste eintritt (im Tempel von Jerusalem durfte nur der Hohepriester den Vorhang durchschreiten) und die endgültige Versöhnung mit Gott durch sein Erlösungswerk bewirkt. Wenn wir IHM nachfolgen, dürfen wir sicher sein, dass auch wir einmal eingehen dürfen in das Allerheiligste. Wer hier auf Erden die Nähe von Jesus Christus gesucht hat, darf sicher sein, dass er, nachdem sich seine Augen für diese Welt geschlossen haben, des Himmels ganze Herrlichkeit erblicken wird.