Die ganze Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete etwas von seinem Besitz als privates Eigentum. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32
Es ist ein Satz, den auch Atheisten benutzt haben, um etwa die Ideologie des Kommunismus biblisch zu rechtfertigen. In Beethovens 9. Sinfonie heißt es – abgeleitet von Schillers Gedicht – „alle Menschen werden Brüder“. Doch wir kennen alle den Unterschied zwischen einer schönen Utopie und der Realität. Es hat so gut wie nie auf Dauer funktioniert, wenn man zugunsten der Gemeinschaft ganz auf jegliches Privateigentum verzichtet hat. Und es ist auch nicht eine zentrale Forderung der Bibel. Sonst hieße es nicht an anderer Stelle: „Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten!“ (2. Mose 20,17).
Eine schöne Nebenerscheinung im Leben eines Wiedergeborenen ist es allerdings, dass sich sein Verhältnis zum Besitz ändert. Das Geld steht nicht mehr im Mittelpunkt seines Denkens, es knechtet ihn nicht mehr. Wer zum Glauben gekommen ist, muss nicht sofort sein Haus verkaufen und den Erlös unter den Bedürftigen verteilen. Aber es bereitet ihm vielleicht Freude, im Dienst an Jesus sein Heim für einen Hauskreis zur Verfügung zu stellen. Und die Liebe zum HERRN lässt ihn großzügig werden, wenn er damit die eine oder andere Not lindern kann. Das sollte aber in aller Bescheidenheit geschehen und nicht als große Geste daherkommen, um sich Ansehen zu verschaffen. Auch das Gute, das aus uns kommt, stammt nicht von uns, sondern allein von Gott.
So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt.
2. Korinther 9,7