Respekt vor dem Alter
Graues Haar ist eine Krone der Ehre; es ist die Frucht eines gottesfürchtigen Lebens.
Sprüche 16,31
Der Stolz der jungen Männer ist ihre Kraft; das graue Haar aber schmückt die alten Menschen.
Sprüche 20,29
Im Judentum werden alte, lebenserfahrene Menschen als weise Ratgeber geschätzt. Unsere Gesellschaft ist oft weit davon entfernt. Senioren werden eher als Belastung und Behinderung empfunden, statt als erfahrene Helfer in Fragen des Lebens.
Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Person eines Alten ehren; und du sollst dich fürchten vor deinem Gott! Ich bin der HERR.
3. Mose 19,32
Gott selbst hat dies befohlen. Wer also einen alten Menschen nicht ehrt, zeigt damit, dass er Gott nicht ehrt. Raschi, ein jüdischer Bibel- und Talmudkommentator erläuterte diese Verse in sehr praktischer Weise für den Alltag: Man solle ihnen ihren angestammten Platz nicht verwehren. Man solle sie nicht in Gesprächen übergehen, ihnen zuhören, ohne sie zu unterbrechen und sie nicht mit Haarspaltereien quälen. Und ganz wichtig sei, dass man nicht so tun solle, als ob man sie nicht bemerkt hätte.
Solchen Anweisungen zum Respekt vor den Alten steht deren Verpflichtung gegenüber, für die so nötige Unterweisung der Jüngeren in die Worte des HERRN zu sorgen:
Präge sie deinen Kindern ein und rede davon, ob du in deinem Haus bist oder unterwegs, ob du dich hinlegst oder aufstehst.
5. Mose 6,7