Gedanken zur richtigen Zeit
Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Prediger 3,1
Dieser berühmte Satz aus dem Buch der Prediger ist schillernder als man denken könnte. Leicht liest man darüber hinweg, dabei sollte man bei ihm verweilen, weil er mit jedem Geschehen unter der Sonne zu tun hat. Betrachten wir den Satz also etwas näher: Alles, was sich auf der Erde und im Himmel ereignen kann, hat eine bestimmte Stunde. Dieser Zeitpunkt ist keinesfalls zufällig, sondern von Gott festgesetzt. Davon getrennt ist im Text das Vorhaben (hebräisch: hepaz), wie es meist übersetzt wird. Dies kann ebenfalls alles sein: die Geburt, der Tod, der Regenfall, der Winter, die Not, die Freude und jegliches mehr. Bei allem kann man die Zeit hinzunehmen und z. B. von der Regenzeit sprechen. Auf all diese „Vorhaben“ hat der Mensch keinen Einfluss. Ihre Art und Weise und den Zeitpunkt ihres Eintretens hat allein Gott bestimmt. Davon abzugrenzen sind die geplanten Handlungen des Menschen.
Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit.
Prediger 3,2
Wie es hier und im Folgenden im Text des Predigers zu lesen ist, findet auch in unserem Leben alles „gemischt“ statt. Der Landwirt muss entscheiden, wann er die Saat ausbringt und wann er zu ernten beginnt. Seine Geburt und die seiner Kinder waren und sind dagegen letztlich nicht planbar. Auch bei allen Entscheidungen des Menschen, wann der richtige Zeitpunkt da ist für sein Vorhaben, ist es klug von ihm, sich im Gebet an Gott zu wenden. Es kommt darauf an, dass wir unsere Pläne in Einklang bringen mit dem, was Gott mit uns vorhat. Nur dann liegt Segen darauf. Gott hat uns zwar den freien Willen geschenkt, wir tun aber gut daran, uns an SEINEM Willen zu orientieren.