Viele werden sich noch wundern
Weiter spricht der Herr: Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur angelerntes Menschengebot ist, siehe, so will auch ich künftig mit diesem Volk wundersam, ja überaus wundersam und verwunderlich umgehen; und die Weisheit seiner Weisen soll zunichtewerden und der Verstand seiner Verständigen unauffindbar sein.
Jesaja 29,13-14
Gott beklagt sich über die menschliche Praxis seiner Verehrung. Es sind oft nur Lippenbekenntnisse, ohne dass das Herz beteiligt ist. Gebete werden heruntergerasselt, nur weil es zur Gewohnheit geworden ist und so erwartet wird. Die Menschen haben sich selbst Gebote gegeben und überwachen ihre Einhaltung. So ist ein religiöses System entstanden, bei dem es mehr um Selbstbeweihräucherung als um unmittelbare Ehrerweisung Gottes geht. Gott lässt uns über den Propheten Jesaja sagen, was er davon hält. ER wird kurzen Prozess machen mit all denen, die sich aufgrund ihrer eigenen Weisheit wichtig machen und mit ihren Spitzfindigkeiten die Menschen nur verwirren. Das Volk Israel hat erfahren müssen, wie souverän Gott mit ihm gehandelt hat. Als es König Salomon gefolgt und fremden Göttern nachgelaufen ist, waren Kriege und Zerstörungen die Folge. Entgegen den Warnungen hatten sie sich vom einzigen und wahren Gott abgewendet. Wenn dies heute noch geschieht, muss sich niemand beklagen, dass dies seine Folgen haben wird. Gott hat alle Möglichkeiten, dass er – wie es hier so schön heißt – „wundersam, ja überaus wundersam und verwunderlich“ mit allen umgeht, die das nicht begreifen wollen.