Andacht Heute

Seid klug wie die Schlangen

Jesus spricht: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Matthäus 10,16

Das Wort von Jesus lässt uns beim Lesen innehalten. Er empfiehlt, dass wir uns wie Schlangen verhalten sollen. Sie gelten von alters her als weise Tiere, aber auch als hinterhältig. Tauben stehen für Reinheit, Lauterkeit und Friedfertigkeit. Jesus schickt seine Jünger in eine gefährliche Mission, bei der sie durchaus klug handeln sollten, aber ohne heimtückische Absicht. Wir, die wir das rettende Wort Gottes der Welt verkünden wollen, sollten uns also nicht naiver anstellen als wir sind. Wir können durchaus die uns geschenkte Klugheit benutzen, allerdings ohne den Anderen manipulieren zu wollen, in einer Weise, die er nicht erkennen soll. Wir dürfen offen von unserem Glauben sprechen – wenn es die Gelegenheit erlaubt. Also nicht in jedem unpassenden Moment, bei dem von vornherein schon zu ahnen ist, dass das Gegenüber abwehrend reagieren wird oder uns wie ein Wolf beißen wird. Allerdings wird das Leben mit Jesus nie ohne Gefahr sein.

Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.
Matthäus 5,11-12

Geschenkte Tugenden

Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Philipper 4,8-9

Paulus zählt zunächst eine Reihe von Tugenden auf, die uns erwachsen, wenn wir ein Leben in Gehorsam auf Gott führen. Wir sollten darauf bedacht sein, also unser Sinnen und Trachten darauf lenken. Das Schöne ist, dass wir dies nicht in krampfhafter Weise tun müssen, sondern es wird uns leicht gemacht. Es kommt auch nicht darauf an, dass wir dafür von unseren Mitmenschen gelobt werden. Dies ist höchstens ein angenehmer Nebeneffekt, der sie zum Nachdenken führen kann. Wir benutzen unsere Tugend einzig, um Gott zu loben und zu danken.

Wir haben uns gestern über Freundlichkeit als einer Frucht des Geistes in unserem Chat unterhalten. Dabei haben wir gesehen, dass es die Liebe zu unseren Nächsten ist, die sie von der anerzogenen, von Konventionen bestimmten Höflichkeit unterscheidet. Freundlichkeit können wir nicht trainieren, sie muss tief aus unserem Herzen kommen. So ist es mit den anderen Tugenden auch. Wir bekommen sie geschenkt, wenn wir uns ganz an Jesus halten.

Denn die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens.
1. Timotheus 4,8

Der wahre Lohn

„Gebt, dann wird auch euch gegeben werden: Ihr werdet mit einem vollen, gedrückten, gerüttelten und überlaufenden Maß an Gutem überschüttet. Gott wird das Maß, mit dem ihr bei anderen messt, auch für euch verwenden.“
Lukas 6,38

Wenn wir diese Worte von Jesus hören, ist es naheliegend, zunächst an materielle Werte zu denken. In unserer Gesellschaft läuft das Meiste über Geld, machen wir uns nichts vor. Es stellt sich aber die Frage, ob wir damit das, was Jesus hier meint, nicht zu sehr verengen. Es gibt doch auch viele nicht-materielle Werte, die man anderen Menschen schenken kann: sich Zeit nehmen, offen sein für ihren Kummer, Hilfe zur Selbsthilfe, guter Rat, Gebet für sie. Man könnte diese Aufzählung auch zusammenfassen und „Liebe“ dazu sagen oder „Barmherzigkeit“. Was wir hier investieren, wird uns in überquellendem Maße wieder vergolten werden. Nicht unbedingt vom Empfänger, aber von unserem HERRN. Wir kennen das leicht sarkastische Sprichwort „Undank ist der Menschen Lohn“. Darin steckt indirekt die Erkenntnis, dass es noch einen anderen Lohn gibt, der nicht von dieser Welt ist.

Ein liebender, barmherziger Mensch wird im Leben vieles vorfinden, das er dankbar und freudig annehmen wird. Der selbstbezogene, geizige Zeitgenosse denkt fortwährend daran, dass er nur ja nicht zu viel dem anderen gibt, damit ihm noch alles bleibt. Keine Frage, wer von beiden, das leichtere Leben hat. Aber es geht nicht allein um die Belohnung unseres Tuns im Diesseits. Jesus hat uns gelehrt, dass wir weiterdenken sollen. Es geht um unseren Lohn in der Ewigkeit. Dazu muss ER der Maßstab unseres Handelns sein, ein leuchtendes Vorbild, das wir nie erreichen können, aber unbedingt anstreben sollten.

Bei allem, was ihr tut, arbeitet von Herzen, als würdet ihr dem Herrn dienen und nicht den Menschen! Ihr wisst ja, dass ihr vom Herrn mit dem himmlischen Erbe belohnt werdet. Ihr dient doch Christus, dem Herrn!
Kolosser 3,23-24