Mahnung zum ordentlichen Leben
Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen.
2. Thessalonicher 3,11-12
Im Griechischen war mit „unnütze Dinge treiben“ vor allem gemeint, seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken. In diesem Zusammenhang könnte man auch sagen, dass man erst bei sich aufräumen sollte, bevor man Kritik an anderen übt. Es ist nicht zu übersehen, dass wir uns Deutsche, wenn es schon im Fußball nicht reicht, uns zu Weltmeistern in Kritisieren anderer Nationen gemacht haben.
Paulus hatte erkannt, dass es in den Gemeinden auch Schmarotzer gab, die sich wichtig machten, aber nicht fähig waren, ihr eigenes Leben in Ordnung zu bringen. Es ist interessant zu sehen, dass es auch zu Paulus‘ Zeiten um die gleichen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ging, wie sie heute zutage treten. Wenn ein immer größerer Teil der Bevölkerung keiner Arbeit nachgeht und nur noch versorgt wird, dann führt das zwangsläufig zu Konflikten. Regierungen, welche dieses Auseinanderdriften in der Gesellschaft fördern, weil sie alles tun, um ihr Wählerpotential zu erhalten, sind wie Gemeindeleitungen, die den Unordentlichen gegenüber zu nachsichtig sind. Dies führt dazu, dass die Tatkräftigen sich zurückgesetzt fühlen und auf Konfrontation gehen. Paulus ist dafür, die Ungehorsamen zurechtzuweisen und, wenn sie nicht zur Einsicht kommen, sich von ihnen fernzuhalten. Man sollte sie aber nicht für Feinde halten, sondern für Geschwister, die man in Liebe ermahnen muss, wenn sie sich selbstverschuldet dem Müßigang hingeben und die Arbeit anderen überlassen.
Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die anerkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass ihr sie ganz besonders in Liebe achtet um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander!
1. Thessalonicher 5,12-13