Andacht Heute

Es geht um viel mehr

Hören wir doch auf, uns gegenseitig zu verurteilen! Achten wir vielmehr darauf, dass wir unserem Bruder kein Hindernis in den Weg legen und ihn zu Fall bringen! Ich weiß und bin durch den Herrn Jesus fest davon überzeugt, dass nichts von Natur aus unrein ist. Aber für den, der etwas als unrein ansieht, ist es unrein.
Römer 14,13-14

Noch einmal erinnert Paulus die Christen in Rom an das, worum es im Himmelreichsbau geht. Wer hier Speisegebote zu sehr in den Vordergrund stellt, verfehlt das Ganze. Und er macht sich schuldig an den Geschwistern, weil er sie in eine innere Notlage bringt. Wir sollen uns nicht gegenseitig herabsetzen, sondern uns aufbauen. Was Paulus hier schreibt, ist ein ernster Appell an die schon Starken im Glauben, durch geistliche Überheblichkeit nichts zu zerstören bei denen, die noch nicht so weit sind. Andererseits warnt der Apostel auch davor, in ein Streben nach einem vollkommeneren Christentum zu verfallen, das sich in Äußerlichkeiten erschöpft. Beides führt nur zu Auseinandersetzungen, die nicht sein müssten und die Einheit der Gläubigen zerstört.

Wenn du also deinen Bruder wegen einer Speise in innere Not bringst, dann lebst du nicht mehr in der Liebe. Bring ihn mit deinem Essen nicht ins Verderben! Christus ist ja auch für ihn gestorben. Lasst das Gute, das Gott euch geschenkt hat, doch nicht in üblen Ruf kommen! Denn im Reich Gottes geht es nicht um Essen und Trinken, sondern um das, was der Heilige Geist bewirkt: Gerechtigkeit, Frieden und Freude.
Römer 14,15-17

Richtet nicht

Denn keiner von uns lebt für sich selbst und keiner von uns stirbt für sich selbst.
Denn wenn wir leben, leben wir für den Herrn, und wenn wir sterben, sterben wir für den Herrn. Ob wir nun leben oder sterben, immer gehören wir dem Herrn. Dazu ist Christus ja gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende der Herr sei. Warum verurteilst du dann deinen Bruder? Und du, warum verachtest du ihn? Wir werden doch alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden.

Römer 14,7-10

Wie in den Versen zuvor stellt Paulus hier noch einmal fest, dass die Geschwister sich nicht gegenseitig verurteilen und verachten sollen. Wir sind allein dem Herrn verpflichtet, weil wir nur durch IHN leben und nicht von uns selbst heraus. Allein vor ihm müssen wir uns verantworten, von ihm werden wir einmal gerichtet werden. Christen sollten sich nicht über Speise- und Feiertagsgebote streiten, sondern sich gegenseitig dulden und den gemeinsamen Dienst pflegen. Paulus darf hier aber nicht missverstanden werden. Es ist keinesfalls so, dass er zu einer Toleranz für jegliches Verhalten auffordert. Paulus wendet sich entschieden gegen aufkommende Irrlehren. Er würde sich aktuell gegen jede Praxis der Infragestellung der Auferstehung von Jesus Christus wenden. Er wollte nur nicht, dass wir uns über Nebensachen in die Haare geraten. Hier dürfen wir uns nicht zum Richter über Geschwister im Glauben aufspielen; das steht uns nicht zu.

Doch ich suche keine Ehre für mich selbst. Das tut ein anderer, und das ist der Richter!
Johannes 8,50

Kein Streit über Nebensachen

Nehmt den, der im Glauben schwach ist, vorbehaltlos an, und streitet nicht über seine Ansichten mit ihm! Einer glaubt zum Beispiel, er dürfe alles essen. Der Schwache jedoch ernährt sich rein vegetarisch. Wer alles isst, soll den nicht verachten, der nicht alles isst! Und wer nicht alles isst, soll den nicht verurteilen, der alles isst, denn Gott hat ihn ja angenommen.
Römer 14,1-3

Es mag erstaunen, dass Paulus in diesem Abschnitt des Briefs an die Römer auf Fragen des Essens, des Trinkens und der Hervorhebung bestimmter Tage eingeht. Auch wenn dies gewiss nicht zu den Hauptthemen des Glaubens gehört, so gibt es bis heute dazu unterschiedliche Haltungen. Da gibt es die Gesetzlichen, welche die Einhaltung mancher Vorschriften hervorheben, andere kontrollieren und bei Nichtbeachtung verurteilen. Von Paulus werden sie als schwach im Glauben bezeichnet, da es ihnen nur um Äußerlichkeiten geht. Er ermahnt aber auch die Gruppe der Starken, die anderen nicht zu verachten, wenn sie es noch nicht geschafft haben, sich von diesem gesetzlichen Tun zu lösen. Er findet es bedauerlich, wenn darüber Streit ausbricht und unter Christen ein Riss entsteht. Paulus weist darauf hin, dass Gott hier keine Unterschiede macht. Wir sollen den anderen erdulden, auch wenn er sich in manchen Ansichten von uns unterscheidet. Wir dürfen und sollen ohne Vorbehalte am gemeinsamen Tisch des HERRN Platz nehmen.

Lasst euch deshalb von niemand verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt oder weil ihr bestimmte Feste oder Feiertage oder Sabbate nicht beachtet. Das sind ja nur Schatten auf Kommendes hin, was aber in Christus schon leibhaftige Wirklichkeit ist.
Kolosser 2,16-17