Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke.
Jesaja 40,28-29
Wir hören heute viel vom Burnout-Syndrom, einem Zustand der körperlichen und emotionalen Erschöpfung. Es betrifft am häufigsten Menschen im mittleren Alter, die durch berufliche und private Anforderungen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen sind. Im höheren Alter, zumal im Ruhestand, scheint man dieser Gefahr entronnen zu sein. Dennoch lohnt es sich auch für einen Rentner wie mich, die Phasen dieser Lebenskrise zu betrachten, weil sie uns – in sicher weit abgeschwächter Form – auch in vielen Unternehmungen begegnen, die wir mit Leidenschaft betreiben. Phase 1: Wer kennt es nicht, dass man etwas bewegen will und voller Enthusiasmus ist, sich hohe Ziele steckt, aber schon nach kurzer Zeit keinen Erfolg sieht, weil man auf ein passives, unverständiges Umfeld trifft. Phase 2: Enttäuschung macht sich breit, man ist auf Grenzen gestoßen. Man ist unzufrieden mit dem, was man erreicht hat. Phase 3: Da kommt dann größere Frustration auf. Man wird ratlos und fragt sich, ob sich der Einsatz überhaupt lohnt. Man beginnt massiv an sich selbst zu zweifeln. Phase 4: Freudlosigkeit stellt sich ein, auch bei Beschäftigungen, die einem bisher Spaß gemacht haben. Man zieht sich auf sich selbst zurück und ist niedergeschlagen.
Wer häufiger diese Erfahrungen macht, wird kaum noch Pläne schmieden und Projekte in Gang bringen wollen. Das Schlimme ist, dass es nicht mehr die großen Dinge sind wie z. B. Bürgerinitiativen und Gemeindegründungen, die wir uns versagen. Nein, es fällt uns Ermüdeten und Ermatteten schon schwer, mal eine kleine Zusammenkunft vorzuschlagen, ein privates Treffen, einen Stammtisch, einen Hauskreis zu initiieren. Wir haben Angst vor Zurückweisung und vor dem, was ich vorhin mit den vier Phasen beschrieben habe. Die Verse wie die obigen aus Jesaja sind uns eine große Hilfe. Als Christen dürfen wir uns an unseren starken Gott wenden. Wenn wir etwas beginnen, das IHM gefallen wird, dann können wir auf seinen Beistand zählen.
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.
Philipper 4,13