Warnung vor Irrlehren
Ich bitte euch aber, Brüder, nehmt euch vor denen in Acht, die von der Lehre abweichen, wie ihr sie gelernt habt! Sie rufen nur Spaltungen hervor und bringen den Glauben der Geschwister in Gefahr. Geht ihnen aus dem Weg! Solche Menschen dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern ihrem eigenen Wohlergehen. Mit eindrucksvollen Reden und schmeichlerischen Worten führen sie arglose Menschen in die Irre.
Römer 16,17-18
Paulus war es wichtig, am Ende seines Schreibens seine Geschwister noch einmal zu warnen, dass sie auf keine Irrlehrer und Schönrednern hereinfallen sollten. Er tat dies auch an vielen anderen Stellen seiner Briefe. Das Perfide an diesen falschen Lehrern ist ihr beeindruckendes Auftreten, das viele als sehr sympathisch empfinden. Sie brillieren mit ihrer Intelligenz, ihrer Beredsamkeit und einem großen theologischen Wissen. Häufig fügen sie dem Ursprungstext etwas hinzu, was sie dann als bedeutende Erkenntnis ausgeben. Sie vermitteln dem „einfachen“ Christen, dass er es mit einem Lehrer von hohen Gnaden zu tun hat, der durchdrungen ist von außergewöhnlichen Erkenntnissen. Dies soll ihn auch unangreifbar machen gegen Kritik. Doch gerade diese ist hier notwendig. Sie muss allerdings immer von der Bibel selbst herkommen. An ihr müssen die schönen Worte der falschen Lehrer gemessen werden. Es gilt hier aber zu unterscheiden zwischen echten Irrlehren (wenn z. B. das Erlösungswerk von Jesus Christus relativiert wird) und zwischen Auslegungsunterschieden einzelner Bibelstellen. Nicht jede abweichende Interpretation ist gleich eine Irrlehre. Nicht jede gelernte und verinnerlichte Erkenntnis berechtigt dazu, Geschwister im Glauben als Irrlehrer zu bezeichnen, die sich auch damit auseinandergesetzt haben und zu anderen Ergebnissen gekommen sind.