Euch Nichtjuden aber sage ich: Als Apostel für die Völker bin ich froh über meinen Dienst. Denn vielleicht kann ich dadurch mein eigenes Volk eifersüchtig machen und einige von ihnen retten. Denn wenn schon die Verstoßung Israels der Welt die Versöhnung mit Gott brachte, was wird dann erst Israels Wiederannahme bringen? Nicht weniger, als Leben aus dem Tod.
Römer 11,13-15
Paulus zeigt hier, wie er über seinen Dienst an den Heidenvölkern denkt. Er hegt damit die Hoffnung, dass er damit auch Israel zur Eifersucht reizen könnte, wodurch es zur Rettung Einzelner kommen würde. Paulus will seine Bemühungen um die Heiden nicht als Rache für seine vergeblichen Versuche bei den Juden verstanden wissen. Ihm liegt gerade auch sein eigenes Volk am Herzen. Er ist der festen Überzeugung, dass Gott Gnade zuteilwerden lässt, und es zu einer Wiederannahme Israels kommen wird. Damit wendet er sich gegen den offenbar schon bei den Christen in Rom beginnenden Hochmut den Juden gegenüber, dass sie Strafe verdient hätten, weil sie den Sohn Gottes nicht erkannt und ihn sogar getötet hatten. Viele Jahrhunderte lang hat dies zu einem furchtbaren Antisemitismus geführt. Die Christen aus den Heidenvölkern, also auch wir, dürfen auf gar keinen Fall meinen, dass Gott nichts mehr an Israel liegt.
Kehre zurück, du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zürnen.
Jeremia 3,12
Fragen, die sich aus dem Text in Römer 11 ergeben: Was verstehst du unter der Formulierung „Leben aus dem Tod“? Was bedeutet dies für dein Leben?