Andacht Heute

Endzeitvisionen

Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern. Denn sie haben die Gesetze übertreten, die Ordnungen überschritten, den ewigen Bund ungültig gemacht!
Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büßen, die auf ihr wohnen. Darum sind die Bewohner der Erde dahingeschwunden, und wenig Menschen bleiben übrig.

Jesaja 24,5-6

Viele winken ab, wenn sie von der Endzeit hören. Wer kann schon wissen, was die Zukunft bringt? Es gibt aber genügend Stellen in der Bibel, die unmissverständlich vom kommenden Weltende sprechen.

Die Kapitel 24 bis 27 werden auch als Apokalypse des Jesaja bezeichnet. Hier wird schon vor der Offenbarung des Johannes vom kommenden Weltuntergang und von Gottes Gericht berichtet. Auch wenn hier vieles in dieser visionären Sprache nicht immer leicht zu verstehen ist, die Grundbotschaft müsste jedem Leser klar werden: Gott wird das Ende der Weltzeit herbeiführen und sein Reich endgültig erstehen lassen.

Wie es heißt, werden „wenig Menschen übrig bleiben“. Zu denen zu gehören, müsste das höchste Bestreben jedes einzelnen sein. Aber was tun die meisten? Sie können sich dieses Eingreifen Gottes nicht vorstellen, also verdrängen sie die vielen Hinweise in der Bibel und wollen davon nichts hören. Wer darauf verweist, dass auch nach Zeiten großer Katastrophen und Kriege es immer wieder weitergegangen ist, dem sei gesagt: Dieses Ereignis, das auf uns zukommt, wird endgültig sein.

Neue Kleider

Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue treten vor dein Angesicht.
Psalm 89,15

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Kolosser 3,12

Es hat bei mir lange gedauert, bis ich erkannt habe, dass es eine Gerechtigkeit gibt, die vom Menschen gemacht wird und immer nur einen bestmöglichen Versuch darstellt, dem Zusammenleben eine Struktur zu geben und eine, die von Gott kommt und vollkommen ist. Ich habe an die Optimierung des menschlichen Rechts geglaubt und mir gleichzeitig erlaubt, Gott danach beurteilen zu können. Es ist dies ein Hauptpunkt des geäußerten Unglaubens, wenn Menschen bei Kriegen und Katastrophen die typischen Fragen stellen: „Wie kann ein Gott so etwas zulassen? Ist das denn gerecht?“ Wenn wir anerkennen, dass wir uns nicht zu Richtern über Gottes Handeln machen dürfen, dann ist die Konsequenz, dass wir in aller Demut und Treue seine Herrschaft anerkennen. Wenn wir uns an Jesus halten, und an seine Rettungstat glauben, dürfen wir uns als Auserwählte bezeichnen. Als diese sollen wir auch die neue Kleidung anziehen, wie sie im Kolosser-Vers beschrieben wird:

„herzliches Erbarmen“ zu denen, die Verletzungen hinnehmen mussten oder in Gefahr sind, zu zerbrechen
„Freundlichkeit“ als die Bereitschaft, auch denen Gutes zu tun, die es nicht verdient haben
„Demut“ als Haltung der Bescheidenheit und der beständigen Bereitschaft Gott zu dienen
„Sanftmut“ verstanden nicht als Weichheit, sondern als Beständigkeit in der Ermutigung anderer, ihr Leben zu verändern
„Geduld“, um auf menschliche Schwäche mit Gelassenheit und langfristigem Denken zu reagieren

Familienzugehörigkeit und Gleichberechtigung

So ist er gekommen und hat Frieden verkündet. Frieden für euch in der Ferne und Frieden für die in der Nähe. Denn durch ihn haben wir beide in einem Geist freien Zugang zum Vater. So seid ihr also keine Fremden mehr, geduldete Ausländer, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und gehört zur Familie Gottes.
Epheser 2,17-19

Der Neue Bund durch Jesus Christus hat alles für uns verändert. Zuvor gab es eine Kaste von Priestern, die den Zugang zum Heiligtum und das Opferritual regelten. Jesus ist nun der Mittler. Wer sich IHM anschließt wird in die Familie Gottes aufgenommen. Der Zugang ist nun nicht mehr auf eine Nation beschränkt, alle sind sie jetzt gleichberechtigt und willkommen, sowohl die Nahen (Juden) und die Fernen (Heiden).

Im Neuen Testament ist keine Rede von Unterschieden und hierarchischen Strukturen innerhalb der Gläubigen, auch nicht von Klerus und Laien. Im Urchristentum gab es dies noch nicht. Das Konzept einer Priesterschaft aller Gläubigen verschwand erst später wieder. In den Kirchen und den Gemeinden wurde jetzt vieles nicht mehr im Geiste Christ geregelt, sondern nach den Macht- und Unterordnungsprinzipien aus dem weltlichen Bereich von Behörden und Unternehmen. Ungehorsam wird darin nicht geduldet, um ein System nicht zu gefährden, das auf Verwaltung und Kontrolle ausgelegt ist. Werte wie Glaube, Liebe, Hoffnung sind dagegen schwer regelbar und können“stören“. Dennoch dürfen sie in keiner christlichen Gemeinschaft verloren gehen.

Endlich aber seid alle gleich gesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig!
1. Petrus 3,8