Neue Kleider
Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue treten vor dein Angesicht.
Psalm 89,15
So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Kolosser 3,12
Es hat bei mir lange gedauert, bis ich erkannt habe, dass es eine Gerechtigkeit gibt, die vom Menschen gemacht wird und immer nur einen bestmöglichen Versuch darstellt, dem Zusammenleben eine Struktur zu geben und eine, die von Gott kommt und vollkommen ist. Ich habe an die Optimierung des menschlichen Rechts geglaubt und mir gleichzeitig erlaubt, Gott danach beurteilen zu können. Es ist dies ein Hauptpunkt des geäußerten Unglaubens, wenn Menschen bei Kriegen und Katastrophen die typischen Fragen stellen: „Wie kann ein Gott so etwas zulassen? Ist das denn gerecht?“ Wenn wir anerkennen, dass wir uns nicht zu Richtern über Gottes Handeln machen dürfen, dann ist die Konsequenz, dass wir in aller Demut und Treue seine Herrschaft anerkennen. Wenn wir uns an Jesus halten, und an seine Rettungstat glauben, dürfen wir uns als Auserwählte bezeichnen. Als diese sollen wir auch die neue Kleidung anziehen, wie sie im Kolosser-Vers beschrieben wird:
„herzliches Erbarmen“ zu denen, die Verletzungen hinnehmen mussten oder in Gefahr sind, zu zerbrechen
„Freundlichkeit“ als die Bereitschaft, auch denen Gutes zu tun, die es nicht verdient haben
„Demut“ als Haltung der Bescheidenheit und der beständigen Bereitschaft Gott zu dienen
„Sanftmut“ verstanden nicht als Weichheit, sondern als Beständigkeit in der Ermutigung anderer, ihr Leben zu verändern
„Geduld“, um auf menschliche Schwäche mit Gelassenheit und langfristigem Denken zu reagieren