Und auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde eins werden über irgendeine Sache, die sie erbitten wollen, dann wird sie ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich in ihrer Mitte.
Matthäus 18,19-20
Im Evangelium von Matthäus stellt der Abschnitt 18,1-35 das Thema „Gemeinschaft unter Christen“ heraus. Jesus lehrt hier auch anhand von Gleichnissen, die besondere Bedeutung dieser Zusammenschlüsse. Der Christ sollte nicht einsam bleiben und sein Glaubensleben für sich behalten, sondern den Kontakt mit anderen suchen. Gestern habe ich darüber geschrieben, dass es dem HERRN wohlgefällig ist, wenn man in einer Glaubensgemeinschaft nicht auf die Herkunft und auf die frühere Sündhaftigkeit eines Neuankömmlings achtet, sondern auf seine Bereitschaft, offen für die Botschaft zu sein. Im Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht (Matthäus 18,21-35) geht es darum, dass man seinem Bruder vergeben muss. Über offensichtliche Fehltritte seiner Geschwister sollte nicht geschwiegen werden. Das Thema „Gemeindezucht“ ist heikel, weil es durchaus unterschiedliche Ansichten darüber geben kann, was die Leitung auf jeden Fall verbieten sollte und was toleriert werden kann. Auch Christen befinden sich in einem geschichtlichen Prozess, Anschauungen und Wertungen sind einem Wandel unterworfen. Ganz besonders gilt dies für die heutige Gesellschaft, die sich im Augenblick rasend schnell von einem Extrem zum anderen bewegt. Da ist es gut, dass es unumstößliche Lehren der Bibel gibt, die es ermöglichen, seinen Standpunkt fest zu vertreten und sein Fähnchen nicht von jedem Windstoß in eine andere Richtung bewegen zu lassen.
Die wichtigste Erkenntnis des vorhin erwähnten Abschnitts ist: Wer sich versammelt, um Jesus Christus die Ehre zu geben, der sollte sich bewusst sein, dass ER dabei ist. Sich dieser Gemeinschaft mit IHM bewusst zu sein heißt, sie als etwas Erhabenes zu schätzen und sie schützen zu wollen vor unnützem Streit, der bis zu deren Auflösung führen kann. Wir tun gut daran, über das Trennende einen offenen Dialog zu führen, der aber von gegenseitiger Liebe getragen wird. Im gemeinsamen Gebet schöpfen wir die Kraft, die wir benötigen, um unsere menschlichen Unzulänglichkeiten zu überwinden.
So will ich nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel.
1. Timotheus 2,8