Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
Johannes 15,5-6
Es wäre völlig falsch, als wiedergeborener Christ aus dieser Textpassage mit der ständigen Angst zu reagieren, zu wenig für den HERRN zu tun und am Ende verworfen zu werden. Wer in dieser Richtung, aus welchen Gründen auch immer, andere Gläubigen zu manipulieren versucht, damit sie noch mehr geben und noch mehr leisten wollen, der handelt frevelhaft. Niemals kann ein Christ verworfen werden, wenn er Buße getan hat über seine Sünden und mit ganzem Herzen Christus verbunden sein will. Es ist sein Glaube an den auferstandenen Heiland, der allein schon eine Frucht ist, die für immer bewahrt wird. Weitere Werke werden aus diesem Glauben wachsen, wir dürfen darauf vertrauen. Kein anderer Mensch hat darüber zu befinden, wie hoch diese Werke einzuschätzen sind. Das darf nur Gott allein.
Kein echter Christ wird ohne Früchte sein, und ihm kann demnach nicht das ewige Leben streitig gemacht werden. Wenn frustrierte Leiter sich über mangelnde Mitarbeit in der Gemeinde beklagen, dürfen sie auf keinen Fall die Keule mit den weggeworfenen Reben ins Spiel bringen. Nicht jeder kann sich für Jugendarbeit und für Gemeindefeste einsetzen. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, Frucht zu bringen. Nur wird das nicht immer von allen gesehen und geschätzt. Jesus selbst arbeitet an uns und macht uns zusehends fruchtbarer. Gottes Wort ist es, durch das wir wie die Reben beschnitten werden. Es ist ein scharfes Messer, das wehtun kann und durch das wir streng erzogen werden. Dies dient unserer Reinigung und ist notwendig, um zunehmend gute Früchte tragen zu können.
Die Herrlichkeit meines Vaters wird dadurch sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist.
Johannes 15,8