Andacht Heute

Der Beginn der Freiheit

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Galater 5,1
v. Peter

Es waren Irrlehrer, die den Christen wieder die alten Fesseln anlegen wollten. Sie sollten sich auf das Halten der mosaischen Gesetze konzentrieren und sich beschneiden lassen. Paulus erklärte, dass allein der Glaube an Christus notwendig ist und dies eine Befreiung vom Gesetz, von der Sünde und vor dem falschen Weg von Gehorsamsübungen und Askese war. Es geht nicht darum, sein Leben durch einen möglichst frommen Lebenswandel gottgefällig zu gestalten. Damit können wir vielleicht unsere menschliche Umgebung beeindrucken. Gott, der in unsere Herzen blicken kann, wird die Scheinheiligkeit dieser Bemühungen aufdecken. IHM können wir nichts vormachen. Dienen können wir nur, wenn nicht mehr unser Ego im Vordergrund steht.

Was würde ein Chef zu einer neuen Bedienung sagen, die in einem einfachen Gasthaus emsig alles so einführen will, was sie in einem 3-Sterne-Restaurant gelernt hat und sich an keine seiner Anweisungen hält? Sicher würde er sie zurechtweisen und ihr zu verstehen geben, dass ihre Überperfektion in seinem Lokal fehl am Platze sei. Für die damaligen Christen war es wohl auch nicht so leicht, ihr durch mancherlei religiöse Pflichten gebundenes Verhalten abzulegen. Sie mussten sich erst der neuen Freiheit bewusst werden.

Doch jetzt sind wir vom Gesetz freigekommen, wir sind tot für das Gesetz, das uns früher gefangen hielt. Jetzt stehen wir im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und werden nicht mehr von der alten beherrscht, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war.
Römer 7,6

Gläubig oder nicht gläubig

v. Inge

Ist’s nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
1. Mose 4,7

Die Überschrift hört sich an wie „Schuldig oder nichtschuldig“
Genauso ist es mit dem Glauben.
Wir brauchen nicht lange darüber reden, weil wir das schon oft selbst erlebt haben.
Der andere ist immer schuldig, ich nicht.

So sind wir Menschen. Wir können nicht erkennen, in welcher Lage wir uns überhaupt vor Gott befinden, oder wollen wir nur nicht erkennen?

Wir wollen ein perfektes Leben und streben danach . Aber wie soll das gelingen ohne die Hilfe eines ganz Perfekten, nämlich Gott selbst. Jesus war perfekt und die Welt hat ihn aber nicht gewollt. An IHM erkannten die Pharisäer dass ER besser ist als sie. Das hat sie selbst der Sünde überführt. Wer will schon seine eigene Unzulänglichkeit gespiegelt sehen, wo er sich selbst doch für so gut hält?

Ich denke wir begreifen langsam was das heißt: Gläubig oder ungläubig?
Auf das kommt es nämlich an. Finden wir Jesus gut und folgen IHM oder bleiben wir in unserer Starre?

Bewegung kommt erst ins Leben, wenn wir von unseren Schulden frei sind. Das geschieht eben durch die Erkenntnis, dass uns Jesus am Kreuz davon frei machte. Bei der Bekehrung nehmen wir dieses Gnadengeschenk an und niemand kann uns mehr anklagen.

Nur IHM, Gott sind wir was schuldig, unser ganzes Herz und unsere Liebe zu schenken.
Ja, das will ich heute wieder tun. Du auch?

Gebet

Herr Jesus wir danken Dir, dass du uns von der Schuld am Kreuz befreit hast und gerne nehmen wir an, dass Du uns vorausgehst zum Vater auch an diesem Tag, der auch der letzte sein könnte. Bitte stärke uns im Glauben und lasse uns nicht verloren gehen. Amen

Falsche Maßstäbe

Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.
Jakobus 2,1

Der Verfasser des Jakobusbriefs ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Bruder Jesus gewesen. In ihm werden Fragen vor allem zur Lebenspraxis eines Christen angesprochen. Berühmt ist er auch durch seine Stellungnahme, dass ein Glaube ohne Werke tot ist, was nur einen scheinbaren Widerspruch darstellt zu Paulus, der von einer Rechtfertigung allein durch den Glauben gesprochen hat. In diesem Vers geht es um die Bevorzugung reicher und angesehener Christen. Im folgenden Teil führt Jakobus in aller Deutlichkeit aus, wie so etwas auch unter Christen vorkommt, und er warnt davor.

Das Äußere und der Rang eines Menschen sind auch heute noch in Beruf und Gesellschaft nicht unbedeutende Kriterien für seine Beurteilung. Wenn man Jakobus richtig versteht, sollte das aber nicht bei christlichen Zusammenkünften vorkommen. Wie leicht stellt sich auch hier ein Schubladendenken ein, wie man es aus weltlichen Zusammenhängen kennt. Gewiss, es muss Hierarchien geben in jeder Gemeinschaft, sonst würde schnell ein ungeregelter Haufen entstehen. Es ist auch ein Zeichen von Ehrerbietung dem HERRN gegenüber, im Sonntagsgottesdienst nicht mit der schäbigsten Alltagskleidung zu erscheinen. Dennoch müssen wir uns immer vor Augen halten, dass allein Gott in die Herzen der Menschen sehen kann. Da wir nicht dazu fähig sind, sollten wir unser Urteil über andere nicht von Äußerlichkeiten bestimmen lassen. Es steht uns nicht zu, den anderen Menschen aufgrund unserer erlernten Vorstellungen, wie man aufzutreten hat, zu bewerten, ihn zu erniedrigen und zu erhöhen. Das kann nur Gott allein, vor dem wir alle einmal vor Gericht stehen müssen.

Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.
1. Samuel 2,7