v. Peter
Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit!
Jakobus 3,13-14
Das griechische Wort praytes bedeutet im Deutschen „Sanftmut, Milde“. Wenn man es so übersetzt, und man hat keine andere Wahl, dann erhält es leicht den Beigeschmack von „Weichheit“, was es ursprünglich nicht hat. Praytes ist eine Freundlichkeit, die mit Kraft in der Sache gepaart ist, nicht mit Nachgiebigkeit. Wenn z. B. einem Gemeindeleiter ein Verhalten eines Gläubigen – nicht aufgrund einer persönlichen Antipathie, sondern aus der Kenntnis der Bibel heraus – kritikwürdig erscheint, dann wäre es ein falsches Zeichen von Sanftmut, wenn er alles tolerieren würde. In Liebe sollte man ermahnen, wenn es angebracht ist. Nicht um der persönlichen Eitelkeit willen, um sich wichtigzutun, sondern um Dinge freundlich, aber deutlich anzusprechen, die nicht im Einklang mit der Bibel sind.
Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst!
Galater 6,1
Dabei sind wir schon wieder beim Thema, dass man sich als Mensch nicht zum großen Richter aufspielen soll. Dazu haben wir keinen Grund, weil wir alle Sünder sind. Wir sollten schön auf dem Boden bleiben, weil auch wir nicht vor Versuchungen gefeit sind. Dennoch ist kein banges Schweigen angesagt, wenn ein klärendes Wort nötig ist.