Intelligenz und Selbstüberschätzung
Haltet euch nicht selbst für klug!
Römer 12,16
Wenn wir uns für gescheit halten, dann kann uns leicht die Demut abhandenkommen. Die Gefahr ist groß, dass wir auf andere herabsehen. Das ist wiederum kein Zeichen von Klugheit. Natürlich heißt dies nicht, dass wir nicht nach Erkenntnis suchen sollen. Wenn wir sie aber erlangen, sollen wir uns darauf nichts einbilden.
Es gibt Menschen in den Medien, die sich gut ausdrücken können und mit ihrem Wissen viele beeindrucken. Ich denke da z. B. an Harald Lesch und an Richard David Precht. Beide haben einen hohen Beliebtheitsgrad, weil sie die Fähigkeit besitzen, komplizierte Zusammenhänge einfach zu erklären. So weit, so gut. Das Ganze hat aber auch eine problematische Seite. Ich habe z. B. eine Sendung von Lesch gesehen, in der die Notwendigkeit der Einführung von Genderdeutsch pseudowissenschaftlich durch zweifelhafte Studien untermauert wurde. Auch Precht nimmt zu allen möglichen aktuellen Themen Stellung und empfahl u. a. den Ukrainern, von vornherein die Waffen niederzulegen, weil der Feind zu stark wäre. Keine Frage, in unserer Gesellschaft ist es legitim, die unterschiedlichsten Ansichten zu äußern. Persönlichkeiten, deren Meinungsäußerungen von vielen sehr ernst genommen werden, sollten sich allerdings ihrer Verantwortung bewusst sein. Abgesehen vom Inhalt, über den man immer diskutieren kann, ist es häufig eine an den Tag gelegte formale Arroganz, mit der sich die Vermessenheit erkennen lässt.
Christen sollten die Mahnung des Apostel Paulus ernstnehmen. Statt sich an der eigenen Klugheit zu berauschen, ist es besser, uns in Demut zu üben. Den Verstand haben wir allein von Gott geschenkt bekommen. Allerdings mit der Auflage, ihn auch in SEINEM Sinne zu gebrauchen. Es ist daher klug, seine Erkenntnisse mit denen der Bibel zu vergleichen und, falls notwendig, von ihnen korrigieren zu lassen.
Demütigt euch deshalb unter Gottes mächtige Hand, dann wird er euch auch zur richtigen Zeit erhöhen.
1. Petrus 5,6