Andacht Heute

Die angebliche Befreiung

Gott will, dass ihr heilig lebt, dass ihr ihm ganz gehört. Das bedeutet, dass ihr euch von allen sexuellen Sünden fernhaltet. Jeder von euch soll seinen eigenen Körper so unter Kontrolle haben, dass es Gott und den Menschen gefällt. Lasst euch nicht von Leidenschaften und Begierden beherrschen wie Menschen, die Gott nicht kennen.
1. Thessalonicher 4,3-5

„Die sexuelle Revolution“ war ein Buch des Arzt und Psychotherapeuten Wilhelm Reich, das Ende der 1960er Jahre besonders in Studentenkreisen Furore gemacht hatte. Die darin vertretene Theorie geistert bis heute in den Köpfen so mancher „Revolutionäre“ herum. Allem Lebendigen sei ein Grundtrieb zu eigen, die Sexualität. Seit sechstausend Jahren lasse ihr der Mensch nicht mehr freie Bahn, was zu einem Energiestau und damit zu seelischen Schäden geführt hätte. Der Mensch könne sich davon befreien, wenn er sich von allen Fesseln der Zwangsmoral löst, insbesondere von der als unterdrückend bezeichnenden Form der Ehe. Bekannt ist der Spruch der Studentenbewegung: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.“

Wilhelm Reichs (1897-1957) Hypothesen und pseudowissenschaftlichen Experimente zur „Entdeckung des Orgons“ gelten heute fast durchwegs als überholt. Die Vertreter der Promiskuität (die Praxis sexueller Kontakte mit häufig wechselnden Partnern) haben sich aber gern davon beeinflussen lassen. Heute wollen manche Theologen in der Bibel dazu eine liberale Haltung festgestellt haben. Stellen wie unser Paulus-Vers sind aber so eindeutig wie das Gebot:

Du sollst nicht ehebrechen.
Mose 20,14

Die Ehe ist der Rahmen für eine verbindliche Beziehung. Mann und Frau geben sich das Versprechen der Treue. Wer seine Sexualität außerhalb der Ehe auslebt, setzt sich über Gottes Willen hinweg. Es ist vollkommen falsch, die Sünde gutzuheißen.

Raus aus der Schuldschleife

v. Inge

Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen; sie wiegt zu schwer, ich kann sie nicht mehr tragen.
Psalm 38,5

Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.
Kolosser 2,14

Gerade habe ich im SW Radio über eine junge Missionarin gehört, wie sie sich aus den Fängen unserer Gesellschaft herausbewegen konnte, durch ihren Entschluss nach Bolivien zu gehen. Dort ist sie angekommen, wie es sich anhörte.

Was aber hat das mit dem zu tun, was die Losung heute anspricht?
Es ist eben das Neue Leben mit Jesus, das wir dann beginnen, wenn wir unsere Schuld in die Vergebung gegeben haben, Buße taten und Jesus als seine JüngerInnen folgen. In diesem Fall ist das „Innen“ auch richtig. Denn es gibt bei Gott keinen Unterschied in den Geschlechtern und in der Herkunft. Wichtig ist die Nachfolge im Glauben.

Warum redet die Bibel ständig auch von Schuld?
Es ist so, dass wir mit der Erbsünde geboren werden. Ich brauche nicht aufzuzählen, was wir alle kennen, nämlich unseren Unglauben, den Ungehorsam Gott gegenüber und schon als Kind unseren Widerstand gegen Erziehung. Als Eltern wissen wir um unserer egoistischen Lieblosigkeiten und Fehler. Wir alle sind also schuldig. Es ist nicht zu übersehen, dass die Sünde das Leben bestimmt und wir dringend einen vergebenden Gott brauchen.

Gebet

Danke HERR für Deine große Liebe. Amen

Die Gnade Gottes

Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden.
Römer 5,20

Für einen zu lebenslanger Haft Verurteilten, gibt es nach deutschem Recht nur zwei Möglichkeiten zur vorzeitigen Entlassung. Entweder durch einen Gerichtsentscheid nach mindestens 15 Jahren oder durch ein Gnadengesuch. Wenn eine besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde, kann eine Mindestverbüßungszeit festgelegt werden, die über die sonst üblichen 15 Jahre hinausgeht. Bei dem wegen mehrfachen Mordes verurteilten RAF-Terrorist Christian Klar waren dies 26 Jahre.

Aufgrund einer günstigen Sozialprognose wurde 2008 seine Reststrafe vom Oberlandesgericht Stuttgart zur Bewährung ausgesetzt, wobei ein Jahr zuvor sein Gnadengesuch vom damaligen Bundespräsidenten Köhler abgelehnt wurde. Seine Freilassung führte damals zu einer großen öffentlichen Kontroverse. Klar zeigte zwar ein gewisses Mitleid mit den Angehörigen seiner Opfer, seine Haltung zum Staat hatte sich aber nicht grundsätzlich geändert. Man vermisste auch ein öffentliches Reuebekenntnis. Als einer, der die Morde u. a. an Siegfried Buback, Jürgen Ponto, Hanns Martin Schleyer, von Fahrern und Leibwächtern auf dem Gewissen hatte, bat er dennoch um Gnade und wurde von einer Reihe Personen des öffentlichen Lebens dabei unterstützt. Es besteht wohl bis heute kein Zweifel, dass die Bitte um Aussetzung der Strafe und die damit verbundene Anerkennung der Autorität des Bundespräsidenten nur ein taktisches Manöver war, das auch der Bundespräsident durchschaut hatte.

Wenn es darum geht, festzustellen, ob bei einem Menschen eine echte Bekehrung zu Gott stattgefunden hat, wären dazu allerdings auch unsere weltlichen Autoritäten überfordert. Das kann nur der HERR allein erkennen, weil er in unsere Herzen sehen kann. Nur ER kann zweifelsfrei unterscheiden, was nur so dahingesagt wird, und was wirklich echte Buße ist. Nur den wahrhaft Bekehrten wird die unverdiente Gnade Gottes zuteilwerden.

Denn ich werde gegenüber ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden werde ich nie mehr gedenken.
Hebräer 8,12