Andacht Heute

Das Vorbild des Paulus

Meine »Empfehlung« ist es, dass ich mich in allem als Diener Gottes erweise: Mit großer Geduld ertrage ich Sorgen, Nöte und Schwierigkeiten. Meine »Empfehlung« ist es, dass ich mich in allem als Diener Gottes erweise: Mit großer Geduld ertrage ich Sorgen, Nöte und Schwierigkeiten. Ich empfehle mich weiter durch ein einwandfreies Leben, durch Erkenntnis, durch Geduld und durch Freundlichkeit, durch Wirkungen des Heiligen Geistes und durch aufrichtige Liebe, durch das Verkünden der Wahrheit und durch die Kraft, die von Gott kommt. Meine Waffe für Angriff und Verteidigung ist, dass ich tue, was vor Gott und vor Menschen recht ist. Es macht mir nichts aus, ob ich geehrt oder beleidigt werde, ob man Gutes über mich redet oder Schlechtes. Ich werde als Betrüger verdächtigt und bin doch ehrlich. Ich werde verkannt und bin doch anerkannt. Ich bin ein Sterbender und doch lebe ich. Ich werde misshandelt und doch komme ich nicht um. Ich erlebe Kummer und bin doch immer fröhlich. Ich bin arm wie ein Bettler und mache doch viele reich. Ich besitze nichts und habe doch alles.
Korinther 6,4-10

Ich habe diesen Abschnitt des Korintherbriefs im ganzen Zusammenhang in der Übersetzung der Guten Nachricht zitiert. Er ist ganz aus der Sicht des Paulus formuliert, also in der Ich-Form. Dadurch kann sich jeder Leser besonders gut in den Autor hineinversetzen und dessen Erlebnisse mit den eigenen vergleichen oder in Verbindung bringen. Sie haben mit dem Dienst für Gott und den damit verbundenen Folgen zu tun.

Berechtigterweise können wir uns nach dem Lesen gleich die Frage stellen, ob wir überhaupt nur annähernd so im Dienst für Gott stehen, wie es der Apostel vorbildhaft getan hat. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben: Da fehlt es noch weit bei mir. Paulus hat jede Gelegenheit dazu benutzt, jene zu missionieren, die noch nichts von der Heilsbotschaft gehört haben. Trotz aller Widrigkeiten wurde er nicht müde darin und sagte es auch allen, die es nicht hören wollten. Was mache dagegen ich? Ich sortiere mehr oder minder unbewusst aus, bei wem ich lieber nichts von meinem Glauben erzähle, weil es vermutlich keinen Sinn macht, weil sich der andere über mich lustig machen könnte, weil er mich für naiv halten könnte, weil ich in seinem Ansehen fallen würde und so weiter und so fort. Es gibt immer einen Grund, den bequemeren Weg zu gehen und den Glauben zu verheimlichen.

Die Last der Welt

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner4 Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Matt 6,33

Den Gerechten kann dasselbe Geschick treffen wie den Gottlosen; den Guten und Reinen wie den Unreinen; den, der opfert, wie den, der nicht opfert; den Guten wie den Sünder; den, der schwört, wie den, der den Schwur scheut. 3 Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass alle dasselbe Geschick trifft. Von daher ist auch das Herz der Menschen voller Bosheit und Übermut ihr Leben lang, und danach geht es zu den Toten.
Prediger 9,2

Es gibt immer wieder Streit um die richtige Gemeinschaft, den Gottesdienst wo und mit wem wir den feiern wollen, bis dahin, dass unsere Ehe zu zerbrechen scheint. Doch es ist der Glaube und der Gehorsam, der mich immer wieder ins Wort hineinführt und mir Sicherheit gibt, dass Gott mich nicht im Stich lassen wird.

Wer kennt das nicht, dass die unterschiedlichen Vorstellungen von Ehe und Gemeinde aufeinander prallen und wer freut sich daran am meisten. Das ist der Teufel. Wie viele Ehen und Familienzerwürfnisse gehen schon auf sein Konto? Ich würde sagen: Alle

Sollen wir ihm die Macht über unser Leben geben? Nein. Ich gehe weiter mit dem HERRN, der mich ins Leben gerufen hat und der Himmel und Erde gemacht hat.

Gebet

Herr ich danke dir für deine Liebe und dein Wort, das mir immer wieder Zuversicht gibt. Bleibe bei mir Herr und vergib uns unsere Schuld. Amen

Wie das Geld uns verführen kann

Was haben wir denn in die Welt mitgebracht? Nichts! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie verlassen. Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. Wer unbedingt reich werden will, wird sich in einem Netz von Versuchungen verfangen, er wird sich in viele unsinnige und schädliche Begierden stürzen, die den Menschen Unheil bringen und sie völlig zugrunde richten. Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel für alles Böse. Manche sind ihr so verfallen, dass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst die schlimmsten Qualen bereitet haben.
Timotheus 6,7-10

Paulus erklärt hier im Brief an Timotheus, wie es kommen kann, dass Menschen im Glauben abirren. Es kann der Wohlstand sein, die Liebe zum Geld. Viele werden sagen: „Das betrifft doch nur die Superreichen, mich aber nicht.“ Wir sollten uns aber einmal vorstellen, wie es wäre, wenn uns alles genommen würde, wenn wir mit dem Existenzminimum auskommen müssten. Würde unser Glaube an Gott dann noch vorhanden sein? Oder würden wir zu hadern beginnen und uns beklagen über unser Schicksal?

Unwillkürlich muss man hier an Hiob denken, einem rechtschaffenen, gläubigen Menschen, dem plötzlich alles genommen wurde und der am Verzweifeln war. Wenn wir auf die Welt kommen, bringen wir nichts mit, wie Paulus richtig bemerkt. Alles wird uns von Gott geschenkt. Aber der Mensch ist selten dankbar genug, diese einfache Tatsache anzuerkennen. Ihm steht der Sinn nach immer mehr. Wir haben es bei einem Lottogewinner erlebt. Er war ein genügsamer Mensch, aber sobald er die Millionen in den Händen hielt, ergriff ihn die Unruhe, weil er sich nicht sicher war, ob es ihm gelingen würde, das Geld so anzulegen, dass er es noch weiter maximieren könnte. So verführbar und schwach ist der Mensch. Der Lockruf des Geldes bringt ihn schnell dazu, seine Prinzipien aufzugeben – und leider oft auch den Glauben. Weil Paulus diese Gefahr erkannt hat, gibt er dem jungen Timotheus das Folgende auf den Weg:

Ermahne die, die nach den Maßstäben dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott. – Denn Gott gibt uns alles reichlich, was wir brauchen, und wir dürfen es genießen.
1. Timotheus 6,17