Weit mehr als nur eine Phrase
Ich will die Blinden auf einem Weg führen, den sie nicht kennen, und auf Pfaden leiten, die ihnen unbekannt sind; ich werde die Finsternis vor ihnen zum Licht machen und das Hügelige zur Ebene. Diese Worte werde ich erfüllen und nicht davon lassen. Es sollen zurückweichen und tief beschämt werden, die auf Götzen vertrauen und zu gegossenen Bildern sagen: Ihr seid unsere Götter!
Jesaja 42,16
„Mit Blindheit geschlagen sein“ ist eine Redewendung mit der Bedeutung: Etwas Wichtiges nicht erkennen wollen. Heute wird sie verwendet, um zum Ausdruck zu bringen, keine Wahrnehmungsfähigkeit zu besitzen gegenüber gesellschaftlichen Zusammenhängen, Geschäftsinteressen, Problemen in der Partnerschaft und vielem anderem. Ursprünglich war dieser Gemeinplatz aber ein Ausdruck für die Blindheit dem christlichen Glauben gegenüber.
Gott, der lange geschwiegen hatte, brach sein Schweigen und sprach über den Propheten Jesaja zum Volk Israel. Sein Verhalten war beklagenswert, weil es immer anfällig für fremde Götter war, aber ignorant gegenüber dem einen, wahren Gott. IHM gegenüber verhielt man sich blind und taub. Gott ließ die Israeliten wissen, dass ER nicht davon ablassen werde, sie weiter zu führen, auch wenn sie dies nicht erkennen wollten. Ihr Weg wird sie aus der Dunkelheit zum Licht führen, auch wenn sie sich weigerten, die Hand Gottes in ihrer Geschichte zu sehen.
Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hörten nicht auf sein Gesetz. Da hat er die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt, aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber es nimmt es nicht zu Herzen.
Jesaja 42,24-25
Gott hat die Israeliten mit furchtbaren Schrecknissen überzogen, doch viele von ihnen blieben blind und taub. Sie sahen in all dem, was ihnen widerfuhr keinen Zusammenhang. So kann man auch heute hören, dass Leute angesichts des Ukrainekriegs sagen: „Wie kann es einen Gott geben, der so etwas zulässt?“ Sie wissen nicht im Mindesten, was alles in Gottes Macht liegt. ER könnte freilich mit einem Schlag alles Morden beenden. Das wird auch einmal geschehen, wir wissen nur nicht, wann das sein wird. Bis es dazu kommt, mögen noch so viele Menschen wie möglich, die Allmacht Gottes anerkennen und IHN verherrlichen. Seiner Gnade haben wir es zu verdanken, dass nicht nur das Volk Israel, sondern jeder errettet wird, der sich zu seinem Sohn bekennt.
Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Unruhen, so entsetzt euch nicht. Denn das muss zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da.
Lukas 21,9