Andacht Heute

Unser größtes Vorbild

Jesus Christus erniedrigte sich und wurde gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Philipper 2,8

Im Brief an die Philipper hebt Paulus hervor, wie sehr uns Jesus ein Vorbild sein muss. ER, der durch und durch göttlich war, stieg vom Himmel herab und wurde Mensch, um allen, die an IHN glauben, den Weg in die Ewigkeit zu eröffnen. Jesus erniedrigte sich selbst im höchsten Maße. Obwohl im Leben als Mensch ganz ohne Sünde gewesen, ließ ER es mit sich geschehen, gleich einem gewöhnlichen Verbrecher dem Gespött der Menge ausgesetzt und ans Kreuz genagelt zu werden. Die Fallhöhe könnte nicht größer sein. Der Sohn Gottes hat alles auf sich genommen für uns, sogar den Tod. Auch im größten Leid blieb ER gehorsam.

Nach Paulus sollten wir uns ein Beispiel nehmen an der Gesinnung des Sohnes Gottes. ER hätte sich spätestens nach seiner Verurteilung als großer, mächtiger Herrscher zu erkennen geben können. Alle wären IHM zu Füßen gelegen und hätten IHN anerkennen müssen. Doch dies war nicht sein Auftrag, den ER zu erfüllen hatte. Für uns gibt es viele Situationen im Leben, in denen wir uns vorstellen sollten, wie Jesus an unserer Stelle gehandelt hätte. Wenn wir gedemütigt werden, sehnen wir uns nach Genugtuung. Wenn uns jemand etwas angetan hat, streben wir nach Rache. Wenn uns jemand etwas Schlechtes nachsagt, werden wir nicht müde, uns zu rechtfertigen, indem wir ihn vor anderen als üblen Menschen darstellen und damit dessen Ansehen demontieren. Wir können es nicht ertragen, erniedrigt zu werden, weil wir uns vom Urteil anderer Menschen abhängig gemacht haben. Genau darin liegt unser Fehler.

Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst.
Johannes 3,13

Wenn wir uns zu Jesus bekennen, kann es nicht anders kommen, als mancher Erniedrigung und manchem Spott unserer Mitmenschen ausgesetzt zu sein. An gleicher Stelle seines Briefs ermahnt uns Paulus, in diesen Fällen so zu handeln, wie Jesus es vorgelebt hat.

Tut nichts aus Streitsucht oder Ehrgeiz, sondern seid bescheiden und achtet andere höher als euch selbst! Denkt nicht nur an euer eigenes Wohl, sondern auch an das der anderen! Eure Einstellung soll so sein, wie sie in Jesus Christus war.
Philipper 2,3-5

Übersatt und trotzdem hungrig

Jesus spricht: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Johannes 6,51

Zum Wesen von Grundnahrungsmittel gehört es, dass sie in den jeweiligen Kulturkreisen mengenmäßig den Hauptteil der menschlichen Ernährung ausmachen. Meist sind es Getreideprodukte, bei uns speziell das Brot. Die Tradition des Kochens mit Grundnahrungsmittel wurde in den westlichen Ländern seit ca. sechzig Jahren immer mehr durch Fertigprodukte verdrängt. Dadurch gingen nicht nur Kenntnisse in der Selbstherstellung von Speisen verloren, sondern auch das Bewusstsein für die Grundlagen der Nahrungsmittelversorgung. Ein Beleg für diese Entwicklung ist unter vielem anderen die Beliebtheit einer Sendung über junge Bäuerinnen, die ihren Gästen nicht etwa die althergebrachten Mahlzeiten des Alltags präsentieren, sondern verfeinerte Kreationen nach den Vorbildern von Luxusküchen. Es geht uns heute wie dem Adel im 18. Jahrhundert, der, überreich an Genüssen, den Wert der einfachen Mahlzeit nicht mehr schätzte. Übersatt verlangte er nach immer ausgefalleneren kulinarischen Köstlichkeiten. Parallelen zur heutigen Wohlstandsgesellschaft sind offenkundig. Das Streben nach Übersteigerung auf allen Gebieten macht uns gieriger, aber nicht glücklicher. Der Mensch wird nicht mehr satt, weil er mit der Grundversorgung nicht mehr zufrieden ist. Und in dieser Situation erreicht uns Jesus mit seinem Wort vom lebendigen Brot und sagt, dass er jeden von uns zur Gänze satt machen kann.

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
Johannes 6,35

Die Brot-Metapher benutzten schon unzählige Prediger, um den Gläubigen verständlich zu machen, was es mit der geistlichen Nahrung auf sich hat. Jesus spricht hier von sich selbst. Wenn wir IHN in uns aufnehmen, werden wir das ewige Leben erlangen. Oft gehört, ist dieses Wort zu einer christlichen Selbstverständlichkeit geworden. Nicht weit ist es dann zur Floskel, die nur so dahingesagt wird. Möge es uns mithilfe des Heiligen Geistes gelingen, wieder die grundlegende Bedeutung dieser Worte unseres HERRN ganz zu erfassen.

Wahre Verherrlichung

Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht wird. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.
Johannes 12,23-25

Eine Volksmenge wollte Jesus als neuen König von Jerusalem verehren. Da sprach ER zu ihnen und sagte zu ihnen, dass nun die Zeit gekommen wäre für seinen Tod. Nicht um weltliche Verherrlichung ging es IHM. In Erfüllung seines Auftrags ging ER weiter den Weg, der uns die Vergebung der Sünden und die Aussicht auf das ewige Leben geschenkt hat. Damit wurde er zum leuchtenden Vorbild für uns. Nicht die Bewunderung durch andere Menschen und das Wohlergehen auf Erden kann unser Streben sein. Unsere Zielsetzung muss wesentlich anders ausgerichtet sein. Verblendete Machthaber wollen durch Unterwerfung anderer Völker als glorreiche Herrscher in die Geschichtsbücher eingehen. Nicht nur die Superreichen erfüllen sich jeden erdenklichen materiellen Wunsch im Leben. Wohlergehen und äußerer Erfolg werden von den meisten Menschen als höchstes Gut angestrebt. Doch dieses Streben wird keine Frucht bringen, wenn es um unser Seelenheil geht. Die Verheißung gilt nicht denjenigen, denen es einzig wichtig ist, ein schönes Leben hier auf Erden zu haben, sondern den Dienern des HERRN, die bereit sind, für die Wahrheit einzustehen und Opfer zu bringen.

Wer mir dienen will, der soll mir nachfolgen. Wo ich bin, soll er auch sein. Und wer mir dient, den wird mein Vater ehren.
Johannes 12,26